Im Sommer erledigen: Wie Sie das Haus winterfest machen

Die eigenen vier Wände sollen am besten bereits jetzt auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Oft fallen die Temperaturen plötzlich – dann können das Dach oder die Wasserleitungen Schaden nehmen.
Julia Räsch |
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Vor Wintereinbruch empfiehlt es sich, die Regenrinne von Laub und Moos zu befreien.
imago Vor Wintereinbruch empfiehlt es sich, die Regenrinne von Laub und Moos zu befreien.

München - In den letzten Tagen hat bei Temperaturen jenseits der 30 Grad wohl niemand an den Winter gedacht, die kalte Jahreszeit scheint noch so unendlich weit weg. Aber schon bald wird es Herbst, und der erste Schnee fällt oft schneller als gedacht. Damit dann nicht der Wind durch undichte Fenster pfeift oder die Wasserleitung gefriert, hier einige Tipps für den Winter-Check zum Sommerende:

Dach

Stürme können einem Dach ganz schön zusetzen. Damit es im Herbst und Winter nicht in die Wohnung tropft oder die Solarpaneele sich aus der Halterung lösen, ist es sinnvoll, jetzt zu prüfen, ob am Dach noch alles fest sitzt. „Hier sollte man vor allem auf lose Dachsteine achten“, sagt Architekt Dietrich Kabisch. „Auch bei Schneegittern sollte man genau hinschauen, ob sie noch sicher befestigt sind.“ Das gilt ebenso für den Kamin: „Man sollte prüfen, ob er Risse hat oder bröckelt oder der Regenschutz lose ist“, sagt Petra Uertz vom Verband Wohneigentum.

Regenrinne

Sie muss im Winter von Laub, Nadeln und Moos frei sein, sonst kann sie überlaufen. Die Folge: Bei Frost bilden sich Eiszapfen, die für Passanten und Hausbewohner gefährlich werden können, sobald sie abbrechen und zu Boden sausen. Auch das Fallrohr sollte kontrolliert werden. Staut sich Wasser, kann das Rohr bei Minusgraden platzen – ähnlich wie eine Wasserleitung.

Bei der Arbeit an Dach und Regenrinne ist allerdings Vorsicht angesagt. Unnötiges Klettern auf dem Dach sollte vermieden werden, betont Uertz. „Besser man legt eine Leiter an, die einen guten Stand hat.“ Oder man ruft den Dachdecker oder Hausmeisterdienst. Gut geeignet für die Putzaktion sind trockene und windstille Herbsttage.

Lesen Sie hier: Hausbesitzer müssen schippen

Fassade

Hier können im Laufe der Zeit Risse entstanden sein, in denen sich Feuchtigkeit ansammelt. „Wenn sich darin im Winter Eis bildet, kann der Riss gesprengt werden und der Putz abspringen“, erklärt Uertz. Wasser dringt dann in das Mauerwerk ein, Schimmel kann sich bilden. „Kleinere Risse und Löcher lassen sich mit etwas Fugenmasse schnell abdichten“, rät die Expertin.

Fenster

Damit es im Winter zu Hause warm und behaglich ist, müssen Türen und Fenster den kalten Wind abwehren. Der Herbst ist daher die richtige Zeit, um die Fensterdichtungen zu pflegen. Die Dichtungen sollten gereinigt, abgetrocknet und alle beweglichen Beschlagsteile eingefettet werden. „Sie sollten dabei harz- und säurefreie Fette und Öle verwenden“, rät Architekt Kabisch. Sonst könnten die Dichtungen verkleben oder krümelig werden. „Sind die Dichtungen allerdings schon porös, sollte man sie austauschen“, betont Uertz.

Es ist auch sinnvoll, zu prüfen, ob das Fenster überhaupt dicht schließt. Mit einem Trick lässt sich das leicht herausfinden: Man stellt eine brennende Kerze in die Nähe des geschlossenen Fensters. Die Flamme darf nicht flackern. Denn sonst kann es sein, dass der sogenannte Anpressdruck des Fensters nicht ausreicht. Dieser lässt sich über die Schließzapfen einstellen.

Wasserleitung

Im Garten liegen die Rohre meist nicht in frostsicherer Tiefe, sie können also schon bei geringen Minusgraden einfrieren. „Vor dem ersten Frost sollten die Gartenleitung entleert und die Wasserzufuhr abgestellt werden“, rät daher Wasser-Experte Stephan Natz.

Auch an anderer Stelle kann es bei Kälte kritisch werden: Führen lange Zuleitungen das Trinkwasser ins Haus, sind diese häufig unterbrochen von einem Zählerschacht. Dieser ist nur mit einem dünnen Deckel abgedeckt, deshalb kann die Leitung hier gefrieren. „Den Deckel des Zählerschachtes kann man mit einer Styroporplatte abdecken oder von innen damit auskleiden“, sagt Natz.

In älteren Gebäuden kann es vorkommen, dass Leitungen noch offen als sogenannte Steigleitungen verlegt sind. Solche Rohre finden sich etwa im Keller. Hier rät der Experte, im Winter das Fenster zu schließen, um die Leitung vor Vereisung zu schützen. „Viele Menschen haben im Keller dauerhaft das Fenster geöffnet, um die Feuchtigkeit hinauszulassen“, erklärt Natz. „Doch wenn es richtig kalt ist, reicht der pure Luftzug aus, um Frost auf die Leitungen zu legen.“

Zum Glück ist es noch ein paar Wochen hin, bis der erste Frost droht.

 

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