Heuschnupfen und Pollenflug: Das müssen Sie wissen
Frühstart für den Pollenflug: Nach dem warmen Winter erwarten Experten eine lange Heuschnupfen-Saison - vor allem bei aggressiven Birkenpollen.
München - 2014 droht eine lange Saison für den Pollenflug werden: Wegen des viel zu warme Winter haben viele Bäume und Sträucher früh zu blühen begonnen. Und erst im Oktober nach der Blüte das Ragweeds können die Heuschnupfengeplagten wieder aufatmen. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema Pollenallergien.
Welche Pollen sind wann unterwegs?
Aktuell zeigt der Pollenkalender schon mittlere Belastungen von Haselpollen. Auch bei der Erle hat die Blühe schon begonnen. Nächste Kandidaten im Pollenflugkalender sind Pappeln, Weiden, Eschen und Buchen. Die meisten Beschwerden haben die Allergiker mit den aggressiven Birkenpollen. Dazu müssen sich im Frühjahr die Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad einpendeln. Die Hauptflugzeit der Birkenpollen ist der April. "Ihrem natürlichen Rhythmus entsprechend haben die Haselnusssträucher im vergangenen Jahr mehr, die Birken dagegen weniger Pollen produziert", so Karl-Christian Bergmann von Europäischen Stiftung für Allergieforschung. "Daher gehen wir für 2014 von weniger Haselpollen, aber von einer verstärkten Aktivität der Birken aus." Die aktuellen Pollenflugvorhersagen und den Pollenflugkalender gibt es auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes.
Wie erkenne ich eine Pollenallergie?
Wer schon seit Jahren an Heuschnupfen leidet, weiß meistens sofort Bescheid. Doch jedes Jahr erkranken Menschen neu. Eine Pollenallergie kann unerwartet auftreten und wirkt sich bei verschiedenen Menschen unterschiedlich aus. Die klassischen Symptome sind Jucken, Rötungen und Tränen der Augen. Dazu kommen oft Niesanfälle, Jucken, angeschwollene Schleimhäute, Atemnot und Husten. Aber es gibt auch Symptome, die man nicht gleich einer Pollenallergie zuschreiben würde: Erschöpfung, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Störungen, Schlafstörungen sowie Migräne und Depressionen.
Was tun wenn man Symptome für einen Heuschnupfen hat? Am besten zum Allergologen gehen und sich dort untersuchen lassen. Denn die Stiftung Deutscher Pollen-Informationsdienst warnt: „Der Heuschnupfen führt bei etwa jedem dritten Hauschnupfenpatienten unbehandelt zu einem Pollenasthma“. Das ist dann eine dauernde Entzündung, die sich in den Bronchien einnistet und für Atemnot sorgt. Mit verschiedenen Tests kann der Allergologe überprüfen, ob eine Pollenallergie vorliegt und wie sie behandelt werden sollte.
Muss man sich in der Stadt um den Pollenflug kümmern? Mehr Beton, weniger Pollen – das glauben viele. Doch auch in Großstädten wie München nimmt die Zahl der Pollenallergiker stetig zu. Ein Grund dafür scheint die hohe Feinstaubbelastung in den Städten zu sein. Martin Metz vom Allergie-Centrum-Charité in Berlin glaubt an den Zusammenhang und meint „dass Kohlendioxid zu einer höheren Allergenkonzentration in Pollen beitragen kann."
Wie lüftet man richtig, wenn Pollen unterwegs sind? Bei Heuschnupfen sollten Betroffene nur dann lüften, wenn die Pollenkonzentration draußen möglichst gering ist. In der Stadt ist dies am Morgen, auf dem Land eher am Abend der Fall. Bei starkem Wind sollten Allergiker auch mal auf das Lüften verzichten. Ideal ist eine Komfortlüftung mit integriertem Luftfilter – entsprechende Systeme sind allerdings relativ teuer. Wie kann man die Pollenkonzentration im Schlafzimmer noch senken? Vor dem Schlafengehen am besten die Haare waschen, so hat man keine Pollen auf dem Kopfkissen. Und getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer liegen lassen.
Welche Medikamente helfen gegen Heuschnupfen? Die Stiftung Warentest hat die günstigsten und wirksamsten rezeptfreien Mittel gegen Pollenallergien getestet. Für juckende Nasen und gereizte Augen helfen Mittel mit dem Wirkstoff Cromoglizin. Diese benutzt man am besten bereits 14 Tage bevor die Pollen, gegen die man allergisch ist, in der Luft sind. Also auch hier lohnt ein Blick auf die Pollenflugvorhersage. Zudem können Betroffene Antihistaminika in Tablettenform nehmen – mit den Wirkstoffen Cetirizin oder Loratadin. Hier gibt es den Test zum Nachlesen.
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