Gefahr durch Blei im Kaffe: Was Sie wissen müssen

Beim Reinigen von Kaffeemaschinen kann sich giftiges Blei lösen. Ein Test des Bundesinstituts für Risikoforschung liefert verheerende Ergebnisse – die Stiftung Warentest gibt Entwarnung.  
Markus Giese
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Ein leckerer Kaffee zum Frühstück. Aber nur wenn die Maschine nach dem Entkalken ordentlich durchgespült wird.
Daniel von Loeper Ein leckerer Kaffee zum Frühstück. Aber nur wenn die Maschine nach dem Entkalken ordentlich durchgespült wird.

Beim Reinigen von Kaffeemaschinen kann sich giftiges Blei lösen. Ein Test des Bundesinstituts für Risikoforschung liefert verheerende Ergebnisse – die Stiftung Warentest gibt Entwarnung.

München – Nach dem Entkalken von Kaffeemaschinen landen große Mengen giftigen Bleis in der Tasse. Mit dieser Nachricht verhagelte das Bundesinstitut für Risikoforschung Anfang des Monats den Deutschen den Kaffeegenuss. Die Stiftung Warentest hat auf die Verunsicherung vieler Verbraucher reagiert und ebenfalls eine Reihe von Maschinen untersucht. Und die Warentester geben Entwarnung: Die meisten Maschinen sind nicht so schwer betroffen, wie zuerst angenommen. Doch ein Restrisiko besteht. Die AZ klärt die wichtigsten Fragen.

Warum ist Blei so gefährlich?

Blei lagert sich in den Knochen, den Muskeln und im Gehirn ab und bleibt dort über Jahre gespeichert. Blei schädigt das Nervensystem vor allem in der Entwicklung und ist deshalb für Kleinkinder und Ungeborene besonders gefährlich. Aber auch bei Erwachsenen kann es in Nieren und dem Herz-Kreislauf-System irreparable Schäden verursachen.

Deshalb hat der Europarat einen Freisetzungsgrenzwert für Blei aus Metallen und Legierungen für den Lebensmittelkontakt vorgeschlagen. Er beträgt 10 Mikrogramm/kg

Wie kommt das Blei in den Kaffee?

Wo aus dem Inneren der Maschinen das Blei genau herkommt, hat das BfR nicht ermittelt. Offenbar lösen aber säurehaltige Entkalkungsmittel das giftige Schwermetall aus Metallbauteilen oder Lötverbindungen.

Lesen Sie hier: Kaffee-Kapseln - künftig auf den Kompost

Welche Maschinen sind betroffen?

Das BfR hat acht fabrikneue Kaffeemaschinen für den Hausgebrauch getestet. Darunter drei Siebträger-Espressomaschinen, drei Kaffeepad- und zwei Kapselmaschinen. Vor allem bei den Siebträgermaschinen wurden nach dem Entkalken bedenkliche Bleimengen festgestellt. Zwei der drei getesteten Geräte setzten das bis zu Hundertfache des erlaubten technischen Richtwertes frei. Die Modelle gab das BfR nicht bekannt.

Beim Test der Stiftung Warentest wurden vier Vollautomaten und ein Siebträger überprüft. Dabei gab es bei vier Maschinen kein Blei-Problem: der Siebträger EC 330 S von De’Longhi und die Vollautomaten Jura Impressa C50, Krups EA 8258 und Philips Saeco Minuto One Touch HD8763 sind demnach nicht betroffen. Ein Vollautomat sprengte jedoch auch hier den Grenzwert. Der De’Longhi Ecam 25.457 schwemmte nach dem ersten Entkalken fast fünfzigmal so viel Blei in die Tasse, wie für Trinkwasser zulässig. Nach mehrmaligen Spülen verringerte sich dieser Wert aber stetig.

Wie kann ich mich vor Blei im Kaffee schützen?

Egal ob Siebträger, Pad-Maschine oder Vollautomat: Kaffeetrinker sollten nicht in Panik verfallen. Die Warentester raten: Entkalken Sie ihre Maschine nur, wenn es wirklich notwendig ist. Viele Automaten zeigen den richtigen Zeitpunkt an. Anschließend sollten Sie die Maschine noch mehrmals durchspülen. So wird eventuell vorhandenes Blei beseitigt oder die Dosis zumindest stark reduziert.

Dazu raten die meisten Hersteller: Beim täglichen Start sollte, vor dem ersten Kaffe, erstmal mindestens eine Tasse Wasser durch die Düsen laufen, um Verunreinigungen wegzuspülen.

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