Flirt-Falle Internet: Die fiesen Tricks der Betrüger

Flirt-Falle Internet: In München häufen sich die Fälle, in denen Partnersuchende abgezockt werden. Die Gefahren, die Tricks der Betrüger - und wie Sie sich schützen können.
von  Christian Pfaffinger

Flirt-Falle Internet: In München häufen sich die Fälle, in denen Partnersuchende abgezockt werden. Die Gefahren, die Tricks der Betrüger - und wie Sie sich schützen können.

München - Liebe geht durch die Tastatur. Immer öfter knistert es nicht mehr in der Bar oder im Bierzelt, sondern vor dem Bildschirm: Laut einer Umfrage des Dating-Portals „Friend Scout 24” lernt sich bereits jedes dritte Paar im Internet kennen. Die Suche nach dem Traumpartner im Netz kann aber auch zum Albtraum werden: Betrüger versuchen mit fiesen Methoden, die Flirtenden um ihr Geld zu bringen. In München häufen sich die Fälle. Immer wieder meldet sich die Polizei bei einschlägigen Flirt-Portalen.
 

Die Gefahren
Einige Betrüger sammeln E-Mailadressen. Das Ergebnis ist Spam, also viele unerwünschte Nachrichten. Gefährlicher sind so genannte „Romance-Scammer”, Liebesbetrüger also. Die täuschen einen Flirt vor, um das Opfer um Geld zu prellen. „Dahinter stehen professionelle Betrüger”, erklärt Marc Christian, der bei Friend Scout 24 als Sicherheitsexperte arbeitet. „Meistens arbeiten sie vom Ausland aus, besonders in Ghana und Nigeria.”

Die Tricks der Betrüger
Der Liebesbetrug trifft häufiger Frauen. Eine derzeit beliebte Masche: Der vermeintliche Flirt-Partner gibt sich als Soldat aus, der gerade aus einem Auslandseinsatz zurückgekehrt ist und ein neues Leben starten will. Oder er spielt einen Geschäftsmann, der gerade ein neues Projekt hat. Auch plötzliche Krankheits-Beichten sind beliebt. Männer werden meist mit falschen Profilen junger, häufig osteuropäischer Frauen angelockt, die vorgeben, eine feste Beziehung zu suchen.
 

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„Die Betrüger werden ganz schnell ganz romantisch”, sagt Marc Christian. „Und sobald eine Bindung aufgebaut ist, bitten sie um Geld.” Der Vorwand sind meistens Zug- oder Flugtickets, um sich zu treffen, Visumskosten, Arztrechnungen oder wichtige geschäftliche Ausgaben oder andere unerwartete Probleme.

So wehren sich die Portale
Bei den Portalen gibt es automatische Filter. „Bei jeder neuen Registrierung wird geprüft, ob die Angaben plausibel sind”, erklärt Marc Christian. Danach überwachen Filter das Verhalten der Profil-Nutzer. „Werden von einem Profil zum Beispiel in kurzer Zeit 200 Nachrichten verschickt, schlägt das System Alarm.” Neun von zehn Betrüger werden innerhalb von zwei Tagen entlarvt.

So können Sie sich schützen

Die wichtigste Regel: Nie Geld überweisen. Zuvor ein Treffen an einem neutralen Ort vereinbaren. Wenn das immer wieder abgesagt wird, vorsichtig sein. Ein sicheres Passwort wählen und nie weitergeben. Bei Nachrichten in Englisch oder gebrochenem Deutsch ist Vorsicht geboten, ebenso bei dramatischen Geschichten. Skeptisch sollte man auch sein, wenn der Chat-Partner gleich auf ein anderes Online-Portal wechseln will. Sicherheitsexperte Marc Christian rät: „Es hilft, wenn man bei aller Verliebtheit kurz inne hält und mit gesundem Menschenverstand überlegt, ob nicht etwas faul an der Sache ist.”

 

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