Bitterer Kaffee: Dieser Trick lässt ihn sofort besser schmecken
Wer beim ersten Schluck seines morgendlichen Kaffees eine Gänsehaut bekommt und das Gefühl hat, einen Gin Tonic statt seines geliebten Heißgetränkes erwischt zu haben, versucht sich meist mit einer Prise Zucker oder Honig zu helfen. Dabei geht es einfacher – und vor allem gesünder. Eine andere Zutat sorgt nämlich dafür, die Bitterstoffe zu eliminieren und den Kaffee wieder genießbar zu machen.
Bitterer Kaffee: Eine Prise Salz schafft Abhilfe
Ein einfaches, aber effektives Mittel, das dem Kaffee die Bitterstoffe entzieht und das jeder zu Hause hat, ist Salz. Ja, richtig gehört: Salz statt Zucker. Doch Achtung, um nach wie vor Kaffee und kein Meerwasser zu erhalten, sollten Sie nicht übertreiben: Bereits eine kleine Menge reicht aus, um den bitteren Geschmack des Kaffees zu neutralisieren.
Das ist übrigens nicht nur ein cleverer Küchentrick – sondern sogar wissenschaftlich bewiesen. Der Chemiker Gary Beauchamp erforschte in den 90er-Jahren den Geschmackssinn, und machte dabei eine spannende Entdeckung: Salz eliminiert Bitterkeit effektiver als Zucker und kann sogar andere als unangenehm empfundene Aromen abmildern.

Das erklärt auch, warum eine Prise Salz den Geschmack von süßen Speisen wie Schokolade, Karamell oder Gebäck intensiviert. Beauchamp testete seine Theorie damals nicht mit Kaffee, sondern mit Tonic Water, das durch eine Prise Salz weniger bitter schmeckte.
Woran liegt es, dass der Kaffee bitter schmeckt?
Eines vorweg: Die falsche Bohnensorte kann für einen bitteren Geschmack beim Kaffee verantwortlich sein. Robustabohnen enthalten beispielsweise mehr Koffein und Chlorogensäure als Arabicabohnen. Sie schmecken dadurch zwar kräftiger, aber leider auch bitterer. Es muss aber nicht unbedingt an den Kaffeebohnen liegen, dass der Kaffee einen bitteren Geschmack hat, auch kleine Fehler bei der Zubereitung können der Grund sein.

Das Geheimnis hinter den Bitterstoffen im Kaffee steckt in der Röstung. Eine einfache Faustregel lautet: Je dunkler die Bohnen sind, desto bitterer ist der Kaffee. Kaffeebohnen, die bei besonders hohen Temperaturen geröstet wurden, neigen dazu, intensivere Bitterstoffe zu entwickeln. Das passiert vor allem bei der Kurzzeitröstung, auch "Schockröstung" genannt. Je heißer und schneller der Röstprozess also, desto stärker prägen sich die bitteren Noten aus. Wer einen milderen, ausgewogeneren Geschmack bevorzugt, sollte auf schonend geröstete Bohnen setzen – idealerweise aus langsamem Trommelröstverfahren, bei dem sich die Aromen sanfter entfalten können.
Bitterer Kaffee: Diese Fehler bei der Zubereitung sollten Sie vermeiden
Zu heißes Wasser
Kocht das Wasser beim Aufgießen des Kaffees noch? Dann ist das vielleicht der Fehler, denn die Brühtemperatur ist entscheidend für den Geschmack des Kaffees. Ist das Wasser nämlich zu heiß, lösen sich verstärkt Bitterstoffe, die den Geschmack beeinflussen können. Perfekt ist eine Wassertemperatur zwischen 92 und 96 Grad (nicht kochend!). Wer also den idealen Kaffeegeschmack möchte, sollte nach dem Aufkochen am besten 30 Sekunden warten, bevor er den Kaffee aufbrüht.

Zu feiner Mahlgrad der Kaffeebohnen
Auch der Mahlgrad der Bohnen kann darüber entscheiden, ob der Kaffee angenehm oder unangenehm bitter schmeckt. Denn ist der Mahlgrad zu fein eingestellt, werden neben den erwünschten Aromen auch mehr Bitterstoffe freigesetzt. Das liegt daran, dass das Wasser länger mit dem Kaffeepulver in Kontakt bleibt – ein Prozess, der als Überextraktion bekannt ist.

Ein feiner Mahlgrad ist besonders Espresso-Liebhabern zu empfehlen. Wer Filterkaffee bevorzugt, sollte auf eine gröbere Einstellung setzen. Für Kaffee mit der French Press eignet sich besonders grob gemahlenes Pulver.
Wasserqualität
Nicht nur die Bohnen oder die Zubereitungstechnik entscheiden über den Geschmack des Kaffees, auch Wasser kann eine Rolle spielen. Enthält das Leitungswasser nämlich zu viel Kalk, dann kann das zu einem fremden oder gar leicht metallischen Geschmack führen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte einen Wasserfilter benutzen oder seinen Kaffee mit gefiltertem Wasser aufbrühen.
Zu wenig Kaffeepulver
Wer einen Kaffeevollautomaten verwendet, sollte unbedingt auf die Menge an Kaffeepulver achten. Und es mag vielleicht überraschen, aber wer auf einen bitteren Geschmack im Kaffee verzichten möchte, sollte mehr Kaffeepulver verwenden und nicht weniger. Das liegt daran, dass das wenige Pulver von der Wassermenge geradezu herausgewaschen wird und sich damit auch unerwünschte Stoffe und Aromen lösen. Mehr Kaffeepulver hingegen kann die Bitterstoffe besser zurückhalten.
Lange Standzeit auf der Warmhalteplatte
Bleibt der Filterkaffee zu lange auf der Warmhalteplatte stehen, verdunstet Wasser, die Bitterstoffe konzentrieren sich – und schon schmeckt das Ganze unangenehm bitter. Die Lösung? Den Kaffee nach dem Aufbrühen direkt in eine Thermoskanne umfüllen.
Übrigens – ein Tipp zum Schluss: Der Trick mit dem Salz funktioniert auch bei bitterem Wein.
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