Einfacher Test: Was gutes Olivenöl wirklich ausmacht
Olivenöl ist Teil einer gesunden Ernährung und wird von Experten empfohlen, denn es ist reich an gesunden Fettsäuren und gut für Herz, Gehirn und Haut. In Deutschland wird Olivenöl auch zu geringem Preis in Discountern verkauft, doch nicht alle Arten halten, was das Öl verspricht. Woran man gutes Öl erkennen kann.
Gutes Olivenöl erkennen: Lieber "nativ extra" kaufen
Die Qualität von Olivenöl wird in der EU durch verschiedene Qualitätsstufen geregelt. Laut "utopia.de" ist die beste Wahl "Natives Olivenöl extra" oder "extra vergine", das nur mechanisch und ohne Wärmezufuhr, oft auch "kaltgepresst", hergestellt wird. Es hat einen Säuregehalt unter 0,8 Prozent und darf keine sensorischen Fehler wie etwa eine schlechte Geschmacksnote haben.
Die zweitbeste Qualitätsstufe erreicht natives Olivenöl, das gesundheitlich unbedenklich ist, aber leichte, qualitative Mängel aufweisen kann. Dahinter kommt Olivenöl aus raffinierten und nativen Ölen, das oft als Bratöl verkauft wird, geschmacksneutral und hoch erhitzbar ist.
Wichtige Pflichtangaben für hochwertiges Olivenöl:
1. Herkunftsland
2. Erste Güteklasse
3. Direkt aus Oliven, nur mechanisches Verfahren

Aus zertifizierten Gebieten: Olivenöl aus Italien und Spanien
Hochwertiges Olivenöl ist nicht immer leicht zu erkennen, ein erster Hinweis kann laut "t-online.de" aber die geschützte Ursprungsbezeichnung sein. Diese garantiert, dass Anbau und Produktion in einer bestimmten Region erfolgen, denn viele Öle sind Mischungen verschiedener Länder, was lange Transportwege mit sich bringt.
Besser ist ein Öl mit klarer Herkunftsangabe – idealerweise aus einer bestimmten Region. Beim Kauf kann man auf Begriffe wie „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.) oder „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.) achten.
In Italien etwa steht das Siegel D.O.P. ("Denominazione d’Origine Protetta") für zertifizierte Anbaugebiete und traditionelle Sorten. In Spanien, dem weltweit größten Produzenten von Olivenöl, gibt es rund 30 geschützte Herkunftsgebiete unter der Bezeichnung D.O.P. ("Denominación de Origen Protegid").
Die offizielle Herkunftsbezeichnung findet man auf günstigen Olivenölen aus dem Supermarkt oft nicht – ihr Geschmack ist dann eher neutral und wenig komplex.
Zertifizierungen von Olivenöl: Bio-Siegel oder Demeter?
Neben der Herkunft liefert das Etikett auch andere Informationen über Qualitätsmerkmale. Ein Bio-Siegel etwa garantiert laut "utopia.de" Oliven aus kontrolliert ökologischem Anbau ohne chemisch-synthetische Pestizide oder Kunstdünger. Noch strenger sind die Siegel von Demeter, Bioland und Naturland, die zusätzlich für nachhaltigen und fairen Anbau stehen.
Doch egal welche Bezeichnung und welche Siegel auf der Flasche zu finden sind: Auch wenn "nativ extra" für hohe Qualität steht, kann die tatsächliche Güte von Jahr zu Jahr schwanken. Hersteller nutzen oft Testergebnisse zur Werbung, obwohl sich die Qualität mit jeder Ernte ändern kann.
Der Test für zuhause: Wie erkennt man gutes Olivenöl?
Ein einfacher Geruchstest reicht oft aus, um hochwertiges Olivenöl zu erkennen. Es duftet nicht einfach nur nach Oliven, sondern entfaltet komplexe Aromen. Besonders gute Öle stammen aus früh geernteten, noch grünen Oliven, die direkt nach der Ernte verarbeitet werden.
Dadurch entstehen intensive Noten von Pfeffer, Frucht und Schärfe. Günstigere Öle hingegen werden oft aus überreifen Oliven hergestellt, die vor der Pressung lagern – das beeinträchtigt den Geschmack und die Qualität.
So schmeckt gutes Olivenöl
Laut EU-Verordnung darf Olivenöl nur als "fruchtig", "scharf" oder "bitter" beschrieben werden – ergänzt durch Stärke-Angaben wie "intensiv", "mittel" oder "leicht". Andere Begriffe wie "nussig" oder "nach Tomaten schmeckend" sind laut "utopia.de" nicht offiziell zugelassen.
Wer die Möglichkeit hat, das Olivenöl vor dem Kauf zu probieren, sollte dies unbedingt tun. Im Supermarkt
ist das zwar schwierig, aber auf Märkten oder in Fachgeschäften sind Verkostungen oft möglich. Ein muffiger, ranziger oder metallischer Geruch deutet auf ein minderwertiges Öl hin – dann lieber die Finger davon lassen!

Olivenöl im Test: Das sagt Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest hat in ihrer Ausgabe 02/2025 insgesamt 25 native Olivenöle extra getestet, mit Preisen zwischen etwa 9 und 50 Euro pro Liter. Nur sieben Olivenöle erreichen das Qualitätsurteil "gut". Im vorherigen Test 2024 waren es nur zwei.
Das Ergebnis zeigt auch, dass hohe Qualität nicht zwangsläufig teuer sein muss: Zwei der drei besten Öle kosten weniger als zehn Euro pro Liter. Allerdings ist das Teuerste gleichzeitig auch das Beste gewesen: Testsieger mit der Note "gut (2,1)" ist das Native Olivenöl Extra von Rewe Beste Wahl.
Was kostet gutes Olivenöl?
Ein hochwertiges Olivenöl gibt es nicht zum Spottpreis – unter 10 Euro pro Liter ist echte Qualität kaum zu erwarten. Billige Olivenöle sind nicht nur geschmacklich oft minderwertig, sondern werden häufig unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen produziert. Laut Stiftung Warentest lohnt sich die Investition: Wer ein besonders aromatisches Öl sucht, sollte etwas tiefer in die Tasche greifen. Herausragende Öle kosten oft 20 Euro für 500 Milliliter oder mehr.
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