"Zweifelhafte Therapien": Umstrittener Arzt kümmert sich um die brischen Royals

Aktuell hat der durchaus umstrittene Mediziner Michael Dixon gleich mehrere Sorgenkinder: Prinzessin Kate und König Charles müssen in die Klinik.
Susanne Ebner |
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Die Royals (v.l.): Camilla mit ihrem Mann, König Charles III., Prinz William und seine Frau Kate.
Die Royals (v.l.): Camilla mit ihrem Mann, König Charles III., Prinz William und seine Frau Kate. © dpa

London - Es ist kein Vollzeitjob, den Dr. Michael Dixon als "Head of the Medical Household", als Leiter des königlichen medizinischen Haushalts, ausübt. Doch da sich Prinzessin Catherine in den nächsten Monaten von einer Bauchoperation erholen muss und auch König Charles III. im Krankenhaus behandelt werden soll, stehen dem Leibarzt der königlichen Familie, der vom Monarchen mit dieser Aufgabe betraut wurde, sicherlich einige arbeitsreiche Wochen bevor.

Dabei ist Dixon selbst nicht mehr der Jüngste. Der 71-jährige Allgemeinmediziner mit einer Vorliebe für Fliegen und einer langjährigen Verbindung zum König studierte an der Universität Oxford und erlernte sein medizinisches Handwerk am Guy's Hospital in London. Seit 1984 praktiziert er als "General Practitioner" (Allgemeinarzt), kurz GP. Als solcher behandelt er an zwei Tagen in der Woche Patienten in seiner Praxis in der Grafschaft Devon im Südwesten Englands.

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In seiner Rolle, die er Ende des Jahres 2022 stillschweigend übernahm, leitet der Brite nun ein Team von Ärzten, das den Royals bei Bedarf rund um die Uhr zur Verfügung steht, Geburten und Todesfälle betreut und sich um die medizinischen Bedürfnisse der Windsors kümmert. "Ich bin für die Gesundheit der königlichen Familie verantwortlich", sagte Dixon kürzlich, und da es einige ältere Patienten gebe, sei er ein bis zwei Tage pro Woche mit dieser Aufgabe beschäftigt.

Prinzessin Kate in Klinik: Leibarzt Michael Dixon gilt als unkonventionell

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern gilt Dixon als, gelinde gesagt, unkonventionell. Er ist ein Verfechter der Komplementärmedizin als Ergänzung zur Schulmedizin und der Homöopathie, die in Großbritannien nicht mehr vom staatlichen Gesundheitsdienst NHS finanziert wird. Laut "Sunday Times" soll er einmal einen christlichen Heiler in seine Praxis eingeladen und Patienten Ziegenkraut gegen Impotenz verschrieben haben.

Vor diesem Hintergrund reagierten zahlreiche britische Mediziner "not amused" auf die Besetzung, die erst Ende des Jahres 2023 der Öffentlichkeit bekannt wurde. "Der König kann ernennen, wen er will", sagte Edzard Ernst, emeritierter Professor an der University of Exeter, im Dezember, gab aber zu bedenken, dass der Souverän "im Bereich des Gesundheitswesens oft Menschen zu bevorzugen scheint, die zweifelhafte Therapien fördern".

Dr. Michael Dixon.
Dr. Michael Dixon. © Issikkles/ Commons Wikimedia

Die meisten Studien zeigten, dass Homöopathie nicht wirksamer sei als ein Placebo, schrieb der Mediziner Mark Porter in der "Times". Ein Sprecher des Königshauses sagte daraufhin, Dixon sei kein homöopathischer Arzt. Er vertrete die Position, "dass komplementäre Therapien neben konventionellen Behandlungen eingesetzt werden können, solange sie sicher, angemessen und evidenzbasiert sind".

Prinz Charles und der Arzt teilen die Meinung zu alternativen Heilmethoden

Die Ernennung Dixons kam nicht überraschend. Schließlich hat der Monarch schon lange ein Faible für alternative Heilmethoden. So beschwor Charles 2006 vor der Jahresvollversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf deren Wirkung.

Die richtige Mischung aus erprobten ergänzenden, traditionellen und modernen Heilmitteln, welche die aktive Teilnahme des Patienten unterstreiche, könne eine starke heilende Kraft erschaffen, sagte er. Damit liegt er mit Dixon auf einer Linie.

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Umstrittener Arzt der britischen Royals: Der Vorgänger war von 2014 bis 2022 im Dienst

Dixons Vorgänger war Sir Huw Thomas. Er hatte das Amt seit 2014 inne und betreute die im September 2022 verstorbene Königin Elizabeth II. sowie ihren im April 2021 verstorbenen Ehemann Prinz Philip.

Er begleitete auch die Geburten von Prinzessin Charlotte und Prinz Louis, den beiden jüngsten Kindern der Prinzessin von Wales. Im Jahr 2021 sagte Thomas in einem Interview, es seien "einige arbeitsreiche Jahre in dieser Rolle” gewesen.

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