Zentralrat der Juden über Gil Ofarim: "Hätte uns einen Bärendienst erwiesen"

Nach den schweren Vorwürfen, die Gil Ofarim gegen ein Leipziger Hotel erhoben hatte und später Zweifel an den Aussagen aufgekommen waren, äußert sich nun der Präsident des Zentralrats der Juden zum Thema.
AZ/dpa |
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Josef Schuster, Präsident Zentralrat der Juden in Deutschland.
Josef Schuster, Präsident Zentralrat der Juden in Deutschland. © Carsten Koall/dpa

Einen Monat nach den Antisemitismus-Vorwürfen von Sänger Gil Ofarim gegen ein Leipziger Hotel hat sich der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, zurückhaltend geäußert.

"Zunächst habe ich keine Zweifel gehabt an der Darstellung von Gil Ofarim", sagte Schuster der Deutschen Presse-Agentur und nannte seine damaligen Stellungnahmen nicht voreilig. Er stehe zum Grundsatz, immer auch die andere Seite zu hören, und wolle das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen abwarten.

Präsident des Zentralrats der Juden reagiert zurückhaltend

Doch fügte Schuster hinzu: "Wenn der Vorfall sich nicht in ähnlicher Form abgespielt hat, wie er von Gil Ofarim dargestellt wurde, dann muss ich sagen, hätte ich für sein Verhalten überhaupt kein Verständnis. In diesem Fall hätte Gil Ofarim dem Kampf gegen Antisemitismus einen Bärendienst erwiesen."

Josef Schuster, Präsident Zentralrat der Juden in Deutschland.
Josef Schuster, Präsident Zentralrat der Juden in Deutschland. © Carsten Koall/dpa

Der Zentralrat habe nach dem Vorfall eine Fülle antisemitischer Zuschriften bekommen. Er nehme allerdings nicht an, dass Menschen wegen dieser Geschichte zu Antisemiten würden, sagte der Zentralrats-Präsident.

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Hotel-Mitarbeiter spricht von Verleumdung

Ofarim hatte Anfang Oktober beklagt, er sei Opfer eines antisemitischen Vorfalls im Leipziger "Westin Hotel" geworden. Dort habe ihn ein Mitarbeiter aufgefordert, seine Kette mit einem Davidstern einzupacken. Schuster hatte kurz darauf eine Entschuldigung des Hotels verlangt. Später tauchten Zweifel auf, da auf Videoaufnahmen die Halskette nicht zu sehen war. Der Hotel-Mitarbeiter sprach von Verleumdung.

Gil Ofarims Anwalt setzt weiter auf Polizei

Der Anwalt von Musiker Gil Ofarim stellt den Untersuchungsbericht des Hotels infrage und setzt stattdessen weiter auf die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei.

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19 Kommentare
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  • Himbeergselchts am 09.11.2021 23:14 Uhr / Bewertung:

    Soweit ich richtig recherchierte, erklärte er zuerst, er sei wegen des Sterns beleidigt worden. Als auf dem Bildmaterial keine Kette oder Stern zu sehen waren, behauptete er, es spiele keine Rolle ob er den Stern getragen habe oder nicht. Wenn es keine Rolle spielte: wie konnte der Mann ihn dann deshalb diskriminieren? Dieser Schwachkopf bringt die Juden in Deutschland in Verruf und macht einem Unschuldigen Scherereien. . Hoffentlich hat die Klage des Beschuldigten Erfolg.

  • Sarah-Muc am 09.11.2021 01:04 Uhr / Bewertung:

    Und warum treibt der Typ dann so ein übles Spiel auf Kosten eines Anderen? Dann muss der xxxx es dringend nötig haben. Peinlich, peinlicher , Gil.

  • eule75 am 08.11.2021 16:13 Uhr / Bewertung:

    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Hotelangestellter solche Forderung, wie von Herrn Ofarim behauptet, sich traut zu stellen.

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