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Wegen Herkunft? "Mittagsmagazin" trennt sich von Moderatoren – MDR widerspricht in der AZ

Beim "Mittagsmagazin" gibt es große Änderungen. Die vom RBB produzierte Sendung wird künftig vom MDR übernommen. Die beiden Moderatoren Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said werden nach diesem Wechsel jedoch nicht mehr vor der Kamera stehen. Weil sie nicht aus Ostdeutschland kommen? Der Sender widerspricht in der AZ.
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Aimen Abdulaziz-Said und Nadia Kailouli sollen ab 2024 nicht mehr für das "Mittagsmagazin" vor der Kamera stehen.
Aimen Abdulaziz-Said und Nadia Kailouli sollen ab 2024 nicht mehr für das "Mittagsmagazin" vor der Kamera stehen. © Screenshot ARD

Seit 2020 steht Nadia Kailouli für das "Mittagsmagazin" von der ARD vor der Kamera, 2021 folgte ihr Kollege Aimen Abdulaziz-Said. Doch bald werden die beiden Moderatoren nicht mehr für das vom RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) produzierte Format drehen. Grund dafür soll der Wechsel zum MDR (Mitteldeutscher Rundfunk) sein, womit auch das Studio von Berlin nach Leipzig umzieht. Die Chefredakteurin stellt sich das neue Team offenbar anders vor. Was steckt dahinter?

Ab 2024: Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said nicht mehr beim "Mittagsmagazin"

Am Samstag (1. Juli) veröffentlichten Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said auf ihren Twitter-Kanälen das gleiche Statement über ihre Trennung vom "Mittagsmagazin". "Wie ihr wisst, zieht das ARD-MiMA 2024 nach Leipzig. Ich werde die Sendung dann leider nicht mehr moderieren", erklären die beiden in ihren Tweets. Die Begründung für die Beendigung einer Zusammenarbeit, welche die Moderatoren anbringen, klingt so: "Laut MDR-Chefredakteurin soll die künftige Moderation einen ostdeutschen Hintergrund haben. Das muss ich so akzeptieren und wünsche den Kolleg*innen viel Erfolg."

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Kritik für MDR: "Absurde Argumentation"

Unter den Beiträgen von Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said äußern Follower lautstark Kritik. Autor Micky Beisenherz etwa schreibt dazu: "Kann man nicht im Hintergrund einfach eine Karte von Sachsen einblenden? Dann wäre das technisch doch schon erfüllt, oder nicht? Sehr bedauerlich." Ein weiterer User schimpft: "Was zum Teufel hat der Aufnahmeort einer bundesweit ausgestrahlten Sendung mit der geografischen Herkunft der Moderation zu tun? Ich kann nur hoffen, dass es bei einer solchen absurden Argumentation einen drastischen Einbruch der Zuschauerzahlen gibt."

Neue "Mittagsmagazin"-Moderatorinnen mit ostdeutschem Hintergrund? MDR widerspricht

Inzwischen hat auch der MDR zu den Statements von Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said Stellung genommen. MDR-Chefredakteurin Julia Krittian stellte klar, dass für eine Moderation des ARD-"Mittagsmagazins" ein fehlender ostdeutscher Hintergrund kein Ausschlusskriterium sei: "Eine nicht vorhandene ostdeutsche Perspektive ist ausdrücklich kein Ausschlusskriterium."

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MDR in der AZ: Kein Ostdeutscher, kein Ausschlusskriterium

Weiter sagt Julia Krittian zur AZ: "Der MDR startet gemeinsam mit dem ZDF ab Januar ein auf zwei Stunden erweitertes Mittagsmagazin mit einem weiterentwickelten publizistischen Konzept. Durch die Ausweitung auf zwei Stunden wollen wir dem Publikum mehr Vielfalt und Tiefgang bieten. Beim 'Mittagsmagazin' des RBB gibt es derzeit vier Moderatorinnen und Moderatoren, beim MDR werden es ab 2024 weniger sein. Die beiden jetzt in der Öffentlichkeit genannten Moderatoren haben sich nicht beim MDR beworben." Gemeint sind Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said.

Das "Mittagsmagazin" wird von der ARD derzeit wechselnd von vier Moderatorinnen und Moderatoren präsentiert. Der RBB teilte auf Anfrage mit, die Vereinbarungen mit ihnen liefen zum Jahresende mit der Einstellung des vom RBB produzierten Formats aus. Der MDR hat künftig die Federführung auf der ARD-Seite, weil der krisengebeutelte Rundfunk RBB diese auch wegen Spardrucks abgibt. Der MDR sendet künftig aus Leipzig. Das TV-Format wird mittags wochenweise abwechselnd mit dem ZDF produziert und in beiden Hauptprogrammen gezeigt.

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  • Herr Gamsbichler am 04.07.2023 07:27 Uhr / Bewertung:

    Ich erhebe keinen Anspruch darauf jede Sendung der Öffentlich rechtlichen Migrations,- bzw. gendergerecht zu sehen.

  • tutnixzursache am 04.07.2023 07:05 Uhr / Bewertung:

    "Laut MDR-Chefredakteurin soll die künftige Moderation einen ostdeutschen Hintergrund haben." Wenn das wirklich so gesagt wurde, eine mega Steilvorlage für eine Diskriminierungsklage...

  • marshal am 03.07.2023 20:56 Uhr / Bewertung:

    Den öR laufen die Zuschauer weg. Da wird nun überlegt, wie man mehr Menschen erreicht. Im Morgenmagazin war dies vor ein paar Wochen Thema. Diskutiert wurde hier ein auch mit Jugendlichen, die sich nicht angesprochen fühlen. Es wurde damals auch gesagt, dass man, um mehr Jüngere (also YT und TicToc) als Moderatoren zu gewinnen, zukünftig auf ein Studium als Vorraussetzung verzichten will. Da bin ich ja Mal auf die Berichtsqualität gespannt.
    Um die beiden tut es mir leid, da ich die tatsächlich auch gern gesehen habe. Naja, bin mal auf die Nachfolger gespannt: kahlrasiert, putintreu und europafeindlich. So stellt man sich zumindest den Osten vor. Bin Mal gespannt, wie der dargestellt werden wird. Multikulturell ist er jedenfalls nicht.

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