Vereint in Trauer um den großen Gerd Käfer

München - Es wurde gefeiert, genossen, getrunken und sogar gelacht. Die Trauerfeier in der Allerheiligen-Hofkirche hätte Gerd Käfer († 82) gefallen, sie war in seinem Sinne. Perfekt umgesetzt von Sohn Michael, den Rednern und unzähligen Gästen, die sich alle in seine Lieblingsfarbe Orange gehüllt hatten.
Am nächsten Tag strahlt die Sonne noch mehr auf den Ostfriedhof. Vögel zwitschern, ein Eichhörnchen springt am offenen Grab vorbei. Es scheint unbeeindruckt von den fast 500 Menschen, die sich gerade nähern. Sie gehen hinter dem weißen Sarg her mit den schwarzen Käfern. Gebettet auf Rosenblättern zum Familiengrab, das wie eine Insel aus einem gigantischen Blumenmeer herausragt.
Lesen Sie hier: Gerd Käfer - ein Leben wie auf dem Vulkan
Ein Gospel-Chor singt und swingt. Pfarrer Richard Weyringer spricht vom Segen, der Gerd so wichtig war. Sein Sohn Michael geht auf das Grab zu, in das gerade der Sarg eingelassen wird. Er steht davor, streicht sich die Tränen aus den Augen und faltet die Hände. Neben ihm Gerds Witwe Uschi Ackermann, hinter ihm Ehefrau Clarissa.
Die ganze Käfer-Familie ist da. Vereint in Trauer um den geliebten Menschen. Sie fassen sich an den Händen, drücken sich, geben sich Kraft. Gerds letzten Wunsch, dass er keine Tränen, nur Fröhlichkeit möchte, können sie jetzt nicht mehr erfüllen. Er liegt vor ihnen in diesem weißen Sarg und ist gleichzeitig allgegenwärtig. Die Gäste schlucken.
Roland Kuffler, Eckart Witzigmann, Bernhard Paul, die Reinbolds, die Filser Buam und die vielen anderen Freunde packen ihre Gedanken und Erinnerungen in Rosen und werfen sie ins Grab. Ein letzter Gruß für seine letzte Reise. Der Pfarrer sagt, dass Gerd nicht weg ist – „nur vorausgegangen.“ Er sei als Schutzengel über allen: „Wir gehen jetzt einen neuen Weg. Die Vergangenheit hat keine Macht mehr.“
Als sich Michael vom Grab seines Vaters wegdreht, geht er auf Halbbruder Christian zu, der abseits steht. Er greift nach seiner Hand und sagt: „Komm doch zu uns.“