Uschi Glas ganz taff: "Ich wollte von nichts und niemandem abhängig sein"

Zum großen Jubiläum sagt Filmstar Uschi Glas der AZ, warum sie als Frau immer unabhängig sein wollte und nie ein Schätzchen gewesen ist.
Kimberly Hagen, Alexander Praxl |
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"Das war immer mein Weg: Ich wollte von nichts und niemandem abhängig sein": Film- und Fernsehstar Uschi Glas wird am Samstag 80 – und freut sich darüber.
"Das war immer mein Weg: Ich wollte von nichts und niemandem abhängig sein": Film- und Fernsehstar Uschi Glas wird am Samstag 80 – und freut sich darüber. © dpa/Sven Hoppe

"Ich wollte niemandem gehören, keinem Land, keiner Bewegung und auch keinem Mann. Ich wollte selbstständig sein und unabhängig, mein eigenes Geld verdienen. Eines habe ich gelernt: Widerspruch lohnt sich", schreibt Uschi Glas in ihrer neuen Biografie "Ein Schätzchen war ich nie" (Mosaik, 24 Euro), mit der sie ihre vielen Fans zu ihrem Geburtstag beschert.

Buchlesung im Literaturhaus: Uschi Glas stellt "Ein Schätzchen war ich nie" mit Moderator und Kabarettist Hannes Ringlstetter vor.
Buchlesung im Literaturhaus: Uschi Glas stellt "Ein Schätzchen war ich nie" mit Moderator und Kabarettist Hannes Ringlstetter vor. © babiradpicture/Christian Stiefler

"Ein Schätzchen war ich nie": Die Biografie von Uschi Glas ist ein "Mutmacherbuch"

Am 2. März wird die Münchner Schauspielerin, die ihren großen Durchbruch mit dem Kultfilm "Zur Sache, Schätzchen" hatte, 80 Jahre jung. Ihr Mann Dieter Hermann überrascht sie mit einer Reise (Zielort geheim!). Gerade stellte sie ihr Buch im Literaturhaus vor – und wurde am Donnerstag von Ilse Aigner mit dem Bayerischen Verfassungsorden geehrt.

Kult: Uschi Glas mit Werner Enke und Regisseurin May Spils (M.) beim Dreh von "Zur Sache Schätzchen" 1967.
Kult: Uschi Glas mit Werner Enke und Regisseurin May Spils (M.) beim Dreh von "Zur Sache Schätzchen" 1967. © dpa

Ihre gerade erschienene Biografie soll "ein Mutmacherbuch für Frauen sein", wie Uschi Glas zur AZ sagt. "Für ihr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Man soll als Frau nicht scheu nach oben schauen zum Produzenten oder Regisseur. Augenhöhe ist gefragt! Ich will Frauen raten, Mut zu haben und nur das zu machen, wobei sie sich gut fühlen."

"Den Widerspruchsgeist hatte ich schon als Kind in mir"

Unabhängigkeit und Haltung spielten bei der gebürtigen Landauerin schon immer eine große Rolle: "Den Widerspruchsgeist hatte ich schon als Kind in mir. Und er zieht sich durch mein Leben wie ein roter Faden. Ich denke, gerade in der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, Haltung zu zeigen und für Werte einzutreten und der Verrohung etwas entgegenzusetzen." Natürlich blickt sie aber auch auf 59 Jahre ihres Lebens als Schauspielerin zurück: "Tatsächlich kann ich sagen, dass ich sehr viel Glück hatte. Dann wollte ich vom Älterwerden erzählen, denn ich empfinde es als ein Geschenk, wenn man älter werden darf."

Uschi Glas mit Mann Dieter Hermann und dem Verfassungsorden.
Uschi Glas mit Mann Dieter Hermann und dem Verfassungsorden. © People Picture/Willi Schneider

Die 80 als Geschenk. Und tatsächlich: Wer Uschi Glas erlebt, wird von ihrer unbändigen Energie angesteckt. Dazu sagt sie: "Ich freue mich jeden Tag, dass ich aufstehen und irgendwas bewegen darf. Schade finde ich, dass es für ältere Frauen weniger gute Rollen gibt als für unsere männlichen Kollegen. Wir Frauen haben auch viel erlebt und können viel erzählen. Es ist viel geschehen in der Emanzipation, aber es reicht noch lange nicht."

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Wer hat Uschi Glas besonders geprägt? Ihre Mutter!

Wer sie besonders geprägt hat in ihrem bewegten Leben als erfolgreiche Schauspielerin und dreifache Mutter (aus der ersten Ehe mit Bernd Tewaag)? "Wenn ich zurückdenke, waren es Frauen wie meine Mutter oder eine Nachbarin, die mich als Kind prägten. Ich bewundere zutiefst das Lebenswerk von Charlotte Knobloch. Frauen, die für etwas einstanden und sich von den Männern nicht unterbuttern ließen. Das war auch immer mein Weg: Ich wollte von nichts und niemandem abhängig sein."

Traumpaar der 60er Jahre: Uschi Glas mit Roy Black (†) 1968 bei Filmdreharbeiten am Wörthersee.
Traumpaar der 60er Jahre: Uschi Glas mit Roy Black (†) 1968 bei Filmdreharbeiten am Wörthersee. © dpa

Ob Uschi Glas alles erreicht hat, was sie in ihrem Leben erreichen wollten? Dazu meint sie: "Ich bin zufrieden. Ich habe viel Glück gehabt, konnte immer arbeiten. Dafür bin ich dankbar. Und ich bleibe neugierig! Man muss aber auch fleißig sein, das Glück wartet nicht auf einen."

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