Todes-Unfall im Porsche Carrera GT - "Wer bremst, verliert"
Auf der Leinwand fuhr er Dutzende Male gefährlichen Situationen davon, doch im wirklichen Leben starb er in einem brennenden Autowrack. Paul Walker, Star der „Fast and Furious“-Filme, ist tot. Doch es ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Los Angeles – Das Wrack lässt nur noch erahnen, dass es einmal ein Auto war. Völlig zerstört und ausgebrannt liegt der Porsche Carrera GT am Straßenrand, in dem Auto starben zwei Menschen. Einer von ihnen war Paul Walker. Der Schauspieler ist praktisch nur durch die „Fast and Furious“-Filme bekannt. In fünf der sechs Teile spielte er einen Polizisten, der in riskanter Fahrt in schnellen Autos Gangster jagt. Jetzt starb Walker in einem schnellen Auto.
Allerdings war Walker nur Beifahrer und unterwegs war er für eine gute Sache: Der 40-Jährige nahm an einer Autoshow zugunsten von „Reach Out Worldwide“ teil. Walker hatte die Organisation vor knapp vier Jahren spontan nach dem verheerenden Erdbeben von Haiti gegründet, um Opfern von Naturkatastrophen zu helfen. Deshalb war er an diesem Samstagnachmittag in Kalifornien auch auf einer Autoshow, deshalb stieg er in den roten Sportwagen. Was dann genau passierte, war auch am Tag danach noch unklar.
Klar ist nur, dass der Wagen in Santa Clarita nördlich von Los Angeles von der Straße abkam, eine Straßenlaterne umpflügte und gegen einen Baum raste. Der Wagen ging sofort in Flammen auf, Walker und der Fahrer starben noch am Unfallort. Die Unfallursache? „Die Geschwindigkeit könnte eine Rolle gespielt haben“, hieß es von der Polizei zunächst nur.
In der Karriere des Paul Walker hat Geschwindigkeit auch eine Rolle gespielt. Der 40-Jährige hatte 38 Jahre Fernseherfahrung, denn schon als Kleinkind hatte er in Werbespots mitgespielt. Der gutaussehende Kalifornier machte in Dutzenden Serien und Filmen mit, doch es waren immer nur Nebenrollen. Der Durchbruch kam erst 2001 in „The Fast and the Furious“.
Dass ein Polizist in eine Gruppe von Extremsportlern eintaucht, hatte man zwar schon zehn Jahre vorher in „Gefährliche Brandung“ gesehen. Doch der Erfolg des Rennfilmes war überwältigend und machte Walker und Mitspieler Vin Diesel zu Stars. Fünf weitere Filme folgten, in vier war Walker dabei. Der letzte, „Fast & Furious 6“, hatte zwar satte 160 Millionen Dollar (120 Millionen Euro) gekostet. Im Sommer aber auch fast 780 Millionen eingespielt.
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Die Handlung war nicht so wichtig wie die Autos, die besser frisiert waren als die Hauptdarsteller. Rasende Fahrt, durchdrehende Reifen, waghalsige Überholmanöver – die Filme und entsprechende Videospiele schaukelten sich hoch und begeisterten vorzugsweise junge Männer. Verkehrserzieher waren nicht glücklich damit, lautete die Botschaft doch: Riskant ist cool, wer blinkt, bettelt und wer bremst, verliert. Und es ist noch immer gut gegangen.
„In den Herzen der Hinterbliebenen weiterzuleben heißt, nicht zu sterben“, zitierte Kollege Vin Diesel auf seiner Facebook-Seite den schottischen Dichter Thomas Campbell. „Pablo, ich wünschte Du könntest die Welt jetzt sehen und den immensen Einfluss, den Du hinterlassen hast... auf uns... auf mich“, schrieb er weiter. Walker und Diesel hatten gerade mit den Dreharbeiten für einen neuen Film begonnen: „Fast & Furious 7“