Thomas Gottschalk begeistert im TV: Wetten, dass es weitergeht?

Es ging los wie immer – und doch war es anders: Thomas Gottschalk (71) ging fröhlich die Showtreppe hinunter, trug irgendetwas Goldig-Glänzendes und begrüßte sein "Wetten, dass . . ?"-Publikum mit den Klassiker-Worten: "Guten Abend Deutschland, Österreich und die Schweiz!" So banal. So Gänsehaut.
In der Nürnberger Messehalle gab's kein Halten mehr, die Menschen sprangen auf, jubelten, Standing Ovations für Deutschlands beliebtesten Showmaster. "Oh, wie ist das schön", grölte das Publikum minutenlang wie im Fußball-Stadion.
"Wetten, dass..?": Das letzte TV-Lagerfeuer
Nach zehnjähriger Pause endlich wieder das letzte TV-Lagerfeuer. Vorm Bildschirm dürften viele gerührt gewesen sein – so wie Gottschalk selbst, dessen Augen stark zu glänzen begannen. Mit so viel Liebe hatte selbst er nicht gerechnet. "Diese Sendung ist von einer gewissen Grundfröhlichkeit", erklärte er für alle, die es vielleicht vergessen haben sollten in der Zwischenzeit.
Gottschalk ist Gottschalk geblieben, so viel war schnell klar. Und er zeigte in den nächsten dreieinhalb Stunden die beste, entspannteste und schlagfertigste Version von sich. Beispiele gefällig? "Ab einem gewissen Alter sollte einem vieles egal sein. Ich muss Ihnen sagen: Ich habe dieses Alter erreicht." Auch übers Gendern dachte er lautstark nach – "natürlich" tue er das: "Wetten, die, wetten, der, wetten, dass." Zum Thema 3G witzelte er: "Ich bin sogar geduscht, 4G."
Auch wenn er den Zeitgeist unter die Lach-Lupe nahm, so quasselte und frotzelte er sich selbstironisch durch den Abend wie in guten, alten, pandemiefreien Zeiten – mit Co-Moderatorin Michelle Hunziker und Gästen wie Helene Fischer (obwohl sie nicht über ihre Schwangerschaft reden wollte, bohrte Gottschalk charmant nach), Björn Ulvaeus und Benny Andersson (den beiden Bs von Abba), Udo Lindenberg, Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf ("Ich fühl mich wie im Fiebertraum").
ZDF denkt über Fortsetzung von "Wetten, dass..?" nach
Es wurde gewettet (Wettkönig: Darts-Spieler Leon Krampe), gebaggert (natürlich!), gesungen und gelacht. Nach einem Feuerwerk der gottschalkigen Laune dürften sich viele schon beim glückseligen Einschlafen gedacht haben: Wetten, dass es weitergeht?
Und siehe da: Am nächsten Morgen sorgte die Mega-Quote von fast 14 Millionen Zuschauern beim ZDF für Verzückung. Programmdirektor Norbert Himmler teilte mit: "Eine Fortsetzung war eigentlich nie geplant. Angesichts der großen Resonanz werden wir aber sicher darüber noch einmal nachdenken." Gerne mehr davon!