Szene-Wirt Hugo Bachmaier aus München droht jetzt die Insolvenz: "Mein Lebenswerk ist zerstört"
"Viel mehr Falten kann ich auch durch das stillose, unseriöse und böse Verhalten der Brauerei nicht mehr bekommen" – sagt Hugo Bachmaier und probiert die ganze ziemlich ausweglose Situation noch mit Humor zu nehmen.
Doch je länger er darüber nachdenkt und mit der AZ darüber redet, desto nachdenklicher, wütender und trauriger wird er doch. Da hilft dann auch der Humor als letzte Geheimwaffe nix mehr. Bachmaier ist Schwabings schillernder Szene-Wirt, kultig, polarisierend, ein Münchner Original eben. In seinem Lokal Bachmaier Hofbräu in der Leopoldstraße hat er die vergangenen 18 Jahre Vollgas gegeben.

Schluss im Bachmaier Hofbräu: Münchens Szene-Wirt schließt seinen Laden zu
Er hat das Wirtshaus modernisiert, wilde und verrückte Partys mit betuchten Männern und leicht bekleideten Frauen geschmissen – doch jetzt ist Schluss mit der lustigen Feierei. Am 15. Dezember findet die große Abschiedsparty im Bachmaier Hofbräu statt (u. a. mit einem singenden Gregor Glanz), zu der er gerade die Einladungen verschickt. Danach sperrt der 65-jährige Hugo Bachmaier seinen Laden ein letztes Mal zu. Seine Zeit endet dann in seinem Wirtshaus.
Der Grund: Der Vertrag mit der Hofbräu Brauerei läuft zum Jahresende aus – eine Verlängerung wollte die Brauerei angeblich aus Altersgründen nicht. Auch Bachmaiers Versuch, mit Groß-Gastronom Ugo Crocamo (H'ugo's, Tambosi) das Schwabinger Lokal künftig gemeinsam zu führen, lehnte Hofbräu ab.
"Einfach nur grausam": Hugo Bachmaier steht vor der Insolvenz
Am 20. Oktober bekam Bachmaier eine SMS von Hofbräu-Vorstand Michael Möller, in der stand, dass "eine Vertragsverlängerung nicht mehr zur Diskussion steht". Stattdessen soll Chris Lehner (Park Café, Das Bad) den Zuschlag fürs Lokal bekommen haben. Das alles wäre für Hugo Bachmaier schon schlimm genug. Der Vollblut-Gastronom muss von einem Tag auf den anderen sein geliebtes Lokal abgeben. "Einfach nur grausam", beschreibt er dieses Gefühl.
Doch das ist leider längst nicht alles. Hugo Bachmaier hat obendrein Angst, private Insolvenz anmelden zu müssen. Zur AZ sagt er: "Nach Corona habe ich sicher über 200.000 Euro in mein Lokal investiert. Die Markisen für 12.000 Euro, den Weinkeller für 35.000 Euro, die Eckbänke für 25.000 Euro, und, und, und. Aber die Brauerei will überhaupt nichts übernehmen, sie will alles rausreißen und wegschmeißen."
"Keine Ahnung, wie alles weitergehen soll": Schwabings Szene-Wirt ist verzweifelt
Sein Nachfolger Chris Lehner war bereits vor Ort und habe auch kein Interesse gezeigt, die Einrichtung zu übernehmen. "Selbst die Holzwände kommen raus", meint Bachmaier. "Ein Jahr wollen sie den Laden komplett renovieren." Dabei sei die Einrichtung von Bachmaier in einem Top-Zustand.
"Die Brauerei treibt mich in die Insolvenz. Ich habe keine Ahnung, wie alles weitergehen soll", klagt Hugo Bachmaier. Und: "Mein Lebenswerk ist zerstört – und damit auch mein Leben. 18 Jahre habe ich versucht, die Menschen glücklich zu machen. Ich habe niemandem etwas getan. Und jetzt wird so gemein mit mir umgegangen. Ich hoffe jetzt auf irgendein Weihnachtswunder."
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