Sebastian und Dennis sehen sich ähnlich: Warum das Konzept von "Die Bachelors" clever ist
Die Rosen werden wieder verteilt – 2024 sogar doppelt. RTL schickt mit "Die Bachelors" gleich zwei Männer ins Rennen. Das Dating-Format des Kölner Privatsenders ändert sich, um wieder mehr Zuschauer zum Einschalten zu bewegen. Das neue Konzept: Sebastian Klaus und Dennis Gries buhlen um die gleichen Frauen und suchen in Südafrika nach der großen Liebe. 30 Kandidatinnen hatte RTL für die Herren ursprünglich ausgesucht.
Sebastian Klaus und Dennis Gries sind "die Bachelors" – mit ähnlichem Aussehen
Was Zuschauern sofort auffällt: Sebastian Klaus und Dennis Gries sind der gleiche Typ Mann. Beide sind groß, trainiert, haben braune Augen und dunkle Haare. Ist das fast gleiche Aussehen nur Zufall? Oder steckt dahinter ein cleverer Plan der Produktion? Will man eine größtmögliche Schnittmenge schaffen, damit sich die Frauen für Sebastian UND für Dennis interessieren? RTL scheint mit den "Bachelor"-Varianten enorm unter Druck zu stehen.

"Kein reiner Zufall": Medienexperte Ferris Bühler sieht RTL-Plan hinter "Bachelor"-Änderung
Medienexperte Ferris Bühler sagt der AZ: "Dass äußerlich derselbe Typ Mann gecastet wurde, ist sicherlich kein reiner Zufall. So dürfte es den Damen schwer fallen, sich für einen Mann zu entscheiden, was der Sendung noch mehr Dynamik verleiht und für zusätzliche Diskussionen, Verwirrungen und Streitigkeiten unter den Teilnehmerinnen sorgen dürfte. Durch ihr ähnliches Aussehen strahlen die beiden Bachelors zudem eine gewisse Harmonie aus und wirken fürs TV-Publikum wie ein Team – damit dürften romantische Bromance-Momente vorprogrammiert sein."
Beziehungsexpertin Hannah Gensch: Mehr Konkurrenz und Dynamik unter den Kandidatinnen
Die Münchner Beziehungsexpertin Hannah Gensch hat "Die Bachelors" schon gesehen und wundert sich über die "ähnlichen optischen Eigenschaften". Sie vermutet in der AZ: "Es könnte tatsächlich strategisch sein. In einer Show, in der Gefühle und Wettbewerb wichtig sind, kann die Ähnlichkeit der Hauptfiguren zu komplizierten Wechselwirkungen und Entscheidungen bei den Kandidatinnen führen. Nun geht es nicht mehr nur um die Konkurrenz der Frauen untereinander, sondern auch um die Konkurrenz der Bachelors."
"Drastische Veränderungen" beim "Bachelor": RTL will hohe Quoten holen
Die Paartherapeutin weiß aber: "Shows wie 'Die Bachelors' können zwar unterhaltsam sein, bieten aber eine verzerrte und vereinfachte Darstellung von Beziehungen und Anziehung. Die Anziehung zwischen zwei Menschen ist viel komplexer als das physische Erscheinungsbild." Die Unterhaltung und den Quoten-Erfolg stellt auch Medienexperte Ferris Bühler in den Vordergrund, wie er der AZ erklärt: "RTL ist mit ähnlich aussehenden Bachelors ein guter Wurf gelungen. Dies macht die 14. Staffel spannender. Ohnehin rechne ich damit, dass RTL mit den drastischen Veränderungen der Sendung das Langzeitformat so attraktiv wie schon lange nicht mehr macht und damit ausgezeichnete Chancen auf starke Quoten hat."
"Die Bachelors": Was RTL zur gleichen Optik der Rosenkavaliere sagt
Provoziert und produziert RTL mit den beiden dunkelhaarigen Bachelors also mehr TV-Drama? Der Sender lässt sich nicht in die Karte schauen und teilt der AZ mit: "Bei der Auswahl der beiden Bachelors haben wir vor allem Wert auf ihre Persönlichkeit und ihren Charakter gelegt. So steht nicht nur die Optik im Vordergrund, sondern der Charakter und die Chemie entscheiden, zu wem sich die Frauen mehr hingezogen fühlen. Wir sind also zuversichtlich, dass sich die Zuschauer:innen trotz möglicher optischer Ähnlichkeiten von der Persönlichkeit und dem Charme jedes einzelnen Bachelors überzeugen lassen werden." Aber am Ende sollen natürlich am liebsten auch Millionen einschalten...