Schauspielerin Doris Gallert ist gestorben: Todesursache war Knochenkrebs

Trauer um die Münchner Schauspielerin Doris Gallart. Sie hatte eine Chemotherapie auf eigenen Wunsch abgebrochen – und das sinnvoll begründet.
Der tiefe Einschnitt in ihrem Leben liegt schon zehn Jahre zurück. Ein Herbsttag in Düsseldorf, wo die beiden wegen Theaterproben waren. Da fand Doris Gallart ihre Lebensliebe, den Schauspieler Herbert Bötticher († 79, "Ich heirate eine Familie") morgens tot im Bett.
Doris Gallart: Sie brach die Chemotherapie ab
Die beiden waren ein inniges Paar gewesen, verbunden durch die Liebe zueinander und die Liebe zum Theater, zum Schauspiel. Ob es der Schock über den Tod des Geliebten und Gefährten war, der bei Doris Gallart – sie hatte zuvor einen Brustkrebs besiegt – die todbringende Krankheit zurückbrachte? Sie selbst hat diese Vermutung immer mal wieder geäußert. Knochenkrebs – das war die niederschmetternde Diagnose, mit der sie, die Berufs-Optimistin, zuletzt leben musste.
Fünf Orthopäden hätten zuvor den Krebs nicht erkannt, sagte sie. Ob eine frühere Diagnose den Krankheitsverlauf verändert hätte, vermag niemand mit Gewissheit zu sagen. Die Schauspielerin und Synchronsprecherin (u. a. lieh sie Vanessa Redgrave, Catherine Deneuve, Claudia Cardinale und Lauren Bacall ihre Stimme) begann eine Chemotherapie – und brach sie gegen den Rat der Ärzte auf eigene Verantwortung wieder ab.
Doris Gallart: Ärzte gaben ihr noch zwei Jahren
"Damit fühlte ich mich kränker als jemals zuvor", sagte sie der Abendzeitung im April dieses Jahres und begründete ihren Schritt so: "Was nutzt es mir, zwei Jahre länger zu leben, wenn ich keine Lebensqualität mehr habe?" Noch im Juli – Doris Gallart ging bei einem Hausbesuch bei ihr daheim in Moosach am Stock – betonte sie unerschrocken: "Die Ärzte sagen, ich habe nur noch zwei Jahre zu leben."
Prognosen bei Krebs sind freilich so eine Sache. Am 1. September ist die Schauspielerin im Alter von 82 Jahren ihrem Leiden erlegen. Ihre Freundin Christina aus Karlsruhe wachte an ihrer Seite, als sie gegen 9 Uhr morgens friedlich in ihrer Wohnung in Moosach für immer einschlief.
Sie stand zu der Zeit unter ärztlicher Aufsicht und wurde palliativmedizinisch versorgt. Zuvor war Doris Gallart noch in einer Reha-Klinik in Bad Feilnbach gewesen, von der sie erst drei Tage vor ihrem Tod nach Hause zurückgekehrt war. Dort, am Fuße des Wendelsteins, soll nun auch ihre Asche verstreut werden; das hatte sie sich so gewünscht. Zum Gedenken an die Schauspielerin, die noch im vergangenen Jahr vor der Kamera gestanden hat, ist eine Trauerfeier geplant. Ort und Termin stehen noch nicht fest.