Roman Polanski als Inspiration für Whistleblower-Roman

Robert Harris Roman "Intrige" handelt von dem ersten Whistleblower der Geschichte. Angeregt wurde das Buch von Star-Regisseur Roman Polanski.
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Bestsellerautor Robert Harris: Sein neues Buch heißt "Intrige"
Peter von Felbert Bestsellerautor Robert Harris: Sein neues Buch heißt "Intrige"

London - "Der erste große politische Skandal" und damals "die größte Story der Welt", so nennt Bestsellerautor Robert Harris (56) die Dreyfus-Affäre, die die Grundlage seines neuen Romans "Intrige" (Heyne Verlag, 624 Seiten, 22,99 Euro) bildet. Auf die Idee habe ihn Regisseur Roman Polanski (80, "Der Pianist") gebracht, erzählt Harris bei einer Lesung im Rahmen des "Literaturfestes München". Bei einem Treffen mit Polanski, der bereits Harris' Buch "Ghost" verfilmt hatte, habe er "den Fehler begangen", Polanski auf seine Sammlung von Büchern zur Dreyfus-Affäre anzusprechen. Als Polanski ihm offenbarte, er habe schon immer einen Film darüber machen wollen, war das Projekt der beiden geboren.

"Intrige" von Robert Harris gibt es hier

Allerdings ist nicht Alfred Dreyfus die Hauptfigur in "Intrige", sondern der junge Leiter des Militärgeheimdienstes, Georges Picquart. Dessen Rolle in dem Skandal - der französische Artillerie-Hauptmann jüdischer Abstammung, Alfred Dreyfus, war 1894 wegen angeblichen Landesverrats verurteilt und auf die Teufelsinsel vor der Küste von Französisch-Guayana verbannt worden - sei bisher übersehen worden, sagte Harris weiter. Mit Polanski, der gerne mit Romanvorlagen arbeitet, kam Harris überein, dass er zuerst einen Roman und dann das Drehbuch schreiben werde.

Zu Beginn der Arbeit sei ihm nicht bewusst gewesen, dass Picquart "der erste Whistleblower der Geschichte" war, berichtet Harris. Erst durch Bradley Manning und Edward Snowden sei ihm klar geworden: "Ich habe einen Roman über einen Whistleblower geschrieben." Picquart war einer der wenigen, die von Dreyfus' Unschuld überzeugt waren. Bei seinen Vorgesetzten stieß er damit allerdings auf taube Ohren. Trotzdem kämpft er für die Rehabilitierung von Dreyfus und setzt damit das eigene Leben aufs Spiel. Jeder Charakter in "Intrige" entspreche der Realität, stellt der Autor klar. Darum habe ihm das Schreiben dieses Buches auch so viel Spaß gemacht: Die Story sei so bizarr, die hätte man sich gar nicht ausdenken können.

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