Richard Lugner beschwert sich über Homosexuelle

Alles Walzer! Am 20. Februar findet dieses Jahr wieder der Höhepunkt der Ballsaison statt: der Wiener Opernball. Rund 180 Paare aus aller Welt eröffnen den Ball jedes Jahr. Und dieses Mal gibt es eine Premiere: Das erste homosexuelle Debütantinnenpaar hat sich für die Eröffnung des Balls angemeldet, die 21-jährige Sophie Grau und die 22-jährige Iris Klopfer, beide aus Baden-Württemberg.
Während die Organisatoren das Frauen-Paar akzeptierten, ist einer gar nicht damit einverstanden: der Wiener Bauunternehmer und Reality-Star Richard "Mörtel" Lugner (87). Der legendäre Opernball-Dauergast erklärt: "Der Opernball ist der größte Traditionsball der Welt mit zeremoniellen Regeln. Da sollten Tanzpaare aus einer Frau und einem Mann bestehen." Er gestehe zwar ein, dass heute akzeptiert wird, dass ich zwei Frauen lieben, aber bei der Eröffnung des Opernballs hätten die nichts verloren.
"Das Image des Balls zu zerstören, sollte man bleiben lassen"
Weiter schimpft "Mörtel": "Das Image des Balls zu zerstören, sollte man bleiben lassen." Doch Lugner selbst war schon das ein oder andere Mal dafür verantwortlich, dass der Opernball von seinen zeremoniellen Regeln abgewichen war. Jahr für Jahr lädt er Prominente Gäste zu sich in die Loge, die auch hin und wieder für einen Skandalen gut waren.
So begleitete ihn 2011 Karima al-Mahroug, "Bunga Bunga"-Bekannte des damaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, zum Ball. 2014 kam es zu einer Schlägerei vor Lugners Loge und 2015 ließ Clooney-Ex Elisabetta Canalis als Lugner-Begleitung des Abends ihren Busen unterm Ballkleid hervorblitzen. 1996 soll Grace Jones hinter einem Vorhang in der Lugner-Loge Sex mit einem jungen Liebhaber gehabt habe.
Opernball-Chefin: "Ich fand es absolut richtig"
Doch Opernball-Organisatorin Maria Großbauer, die übrigens für die konservative ÖVP im österreichischen Bundesparlament sitzt, ist anderer Meinung. "Ich fand und finde es absolut richtig, das Frauen-Paar ins Komitee aufzunehmen, schließlich erfüllen sie das wichtigste Kriterium, und das ist den Linkswalzer zu beherrschen", erklärt die 49-Jährige der APA.
Sie mache sich keinerlei Sorgen: "Im Übrigen bleibt der traditionelle Schwarz-Weiß-Effekt beim Tanzen weiterhin bestehen, denn es war für die beiden klar, dass eine Dame ein weißes Kleid, die andere Dame einen schwarzen Frack tragen möchte."
