Peggy March wird 75: Hommage an das Bauchgefühl
Sie ist eine Frau, die fröhliche Farben liebt und viel und herzhaft lacht: Peggy March wird heute 75, analog dazu erscheint ihre Autobiografie "I will follow me – Wie ich anfing, ich selbst zu sein" (Marie von Mallwitz Verlag).
Dort gibt die international erfolgreiche Schlagersängerin, Liedtexterin und Malerin nicht nur Einblicke in ihr schillerndes Showleben, sondern auch in ihre dunkelsten Phasen.
Peggy March: Geburtstag am Weltfrauentag
AZ: Liebe Frau March, wir gratulieren! Wie und wo feiern Sie?
PEGGY MARCH: Mein eigenes Buch zum Geburtstag, eine Präsentation mit Lesung und lieben Freunden in München – und das alles am Weltfrauentag, der zu mir passt. Was danach geplant ist, weiß ich nicht, vielleicht eine Überraschung?
Ihre Autobiografie "I will follow me" ist angelehnt an Ihren Welthit "I will follow him", der in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum feiert und rund sechs Millionen mal verkauft wurde. Wie wird man man selbst?
Ich habe kein Generalrezept, ich wusste nur, was für mich notwendig war. Es gibt viele Frauen, die sich alleine fühlen, wenn ihr Mann stirbt, das ist normal. Mein Arnie ist nach 45 Ehejahren nach schwerer Krankheit verstorben. Man muss es schaffen, zu sich selbst zu finden, um damit klar zu kommen, an seine eigenen Fähigkeiten glauben und einen Weg finden, dass es einem gut geht.
Für mich war es wichtig, dass ich schon bevor mein Mann starb, gelernt habe, alleine zurechtzukommen. Er hat mir dabei geholfen, damals vor seinem Tod und später von oben, da hat er mir Zeichen gegeben. Es ist wichtig, dass man keine Angst vor dem Leben hat.
"Eine Hommage an unser Bauchgefühl"
Daraus haben Sie ein Buch gezaubert?
Als mein Mann 2013 starb, habe ich mich mit den Erinnerungen beschäftigt und alles aufgeschrieben, das war wie eine Therapie. Mein Buch handelt auch von Emanzipation, ich war eine frühe Feministin, ohne es zu wissen. Und es ist eine Hommage an unser Bauchgefühl, auf das wir hören sollten.
Erzählen Sie bitte mal von Ihrer Zeit in München, Sie haben von 1969 bis 1981 hier gelebt.
Ich habe in Schwabing und in Ottobrunn gelebt, das war eine schöne Zeit, meine Tochter Sande-Ann ist 1974 hier geboren. Das Oktoberfest in den 70ern war für mich ein Highlight, ich habe mich das ganze Jahr über darauf gefreut. Ich fühlte mich in München immer zu Hause.
"Wenn man nicht mehr träumt, ist man nicht mehr am Leben!"
Ein Ohrwurm von Ihnen lautet: "Mit 17 hat man noch Träume". Wie ist das mit 75?
Träume hat man noch immer, wenn man nicht mehr träumt, ist man nicht mehr am Leben! Die Träume verändern sich, mich macht es heute schon glücklich, in die Stadt zu gehen, ein Stück Kuchen zu essen. Und 75 zu werden, ist schon ein großer Traum für mich.
Wenn es mal nicht klappt mit dem Glücklichsein, was hilft?
Lachen! Ich schaue mir gern lustige Filme und Serien an, um mir Freude und Lacherei zu bereiten. Backen ist gut. Musik macht mich happy. Und meine Schwester und Freunde, mit denen ich klagen und schreien – und mein Glücklichsein wieder anlocken kann.