Nur ein seltsamer Zufall: Was der Sender ARD zum neuen "Hart aber fair"-Konzept sagt

Ab Januar 2024 wird "Hart aber fair" in einem neuen Studio ausgestrahlt. Die Produktion von Moderator Louis Klamroth setzt auf Grüntöne und schafft damit eine große Ähnlichkeit zu "Caren Miosga". In der AZ äußert sich jetzt der Sender zum neuen Design. War es Absicht oder Zufall, dass die beiden Studios so ähnlich aussehen?
Felicitas Breiteneicher |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
8  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
ARD und Louis Klamroth sprechen von Neustart und setzen auf ein neues "Hart aber fair"-Studio.
ARD und Louis Klamroth sprechen von Neustart und setzen auf ein neues "Hart aber fair"-Studio. © WDR/Julia Sellmann

Nach 22 Jahren übergab Moderator Frank Plasberg den ARD-Polittalk "Hart aber fair" an seinen Kollegen Louis Klamroth. Der Neue setzte sich hinter den  Kulissen gleich für eine neue Produktionsfirma und ein verändertes Studio-Design ein. Neue Farben spielen eine große Rolle, doch es sind ausgerechnet die Farben, die auch bei "Caren Miosga" im Vordergrund stehen. Jetzt bezieht die ARD Stellung zu der Ähnlichkeit der Studios.

Frank Plasberg (r.) mit seinem "hart aber fair"-Nachfolger Louis Klamroth.
Frank Plasberg (r.) mit seinem "hart aber fair"-Nachfolger Louis Klamroth. © WDR/Ansager & Schnipselmann/Julia Feldhagen

Neue Produktionsfirma: "Hart aber fair" trennt sich endgültig von Frank Plasberg

Nach der Übernahme von Louis Klamroth soll sich dieser hinter den Kulissen für eine Kündigung der bisherigen Produktionsfirma, bei der Frank Plasberg auch Geschäftsführer ist, starkgemacht haben. Plasberg meinte im "DWDL"-Interview über Klamroth: "Er will den Bruch. Er war auch von Anfang an so gut wie nie hier in der Firma. Das war für die Truppe neu und gleichzeitig verstörend, dass er offensichtlich die Distanz gesucht hat."

Louis Klamroth begründet die Entscheidung ganz anders als sein Vorgänger. Im Gespräch mit der "Zeit" erklärte er: Er habe bislang "nicht die Freiheit gespürt, so zu moderieren, wie es mir entspricht. Ich konnte die Sendung kaum selbst gestalten". Außerdem sei ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen: "Wir haben mit Frank Plasberg und seinem Team über Wochen diskutiert. Zeitweise gab es die Überlegung, eine gemeinsame Unternehmung zu gründen. Aber am Ende wurde klar, dass es nicht zusammengeht."

Louis Klamroth präsentiert neues Gewand und neues Konzept der Talkshow

Zusammen mit der Firma Florida Factual wird Klamroth ab Januar 2024 die Sendung selbst produzieren. Es wird ein neues Konzept bei der Themen- und Gästeauswahl geben. Der Moderator erklärt: "'Hart aber fair' wird nicht nur im neuen Gewand daherkommen, sondern auch inhaltlich neue Akzente setzen und digitaler werden. Wir werden viel ausprobieren, darauf freue ich mich!" 

Moderator Louis Klamroth steht in der neuen Kulisse von "Hart aber fair"
Moderator Louis Klamroth steht in der neuen Kulisse von "Hart aber fair" © WDR/Julia Sellmann

Zusätzlich wird das Studio neu gestaltet, ein Team von Entwicklern beschäftigte sich intensiv mit dem überarbeiteten Gewand. Bevor nun die erste Sendung im neuen Studio am 29. Januar ausgestrahlt wird, veröffentlicht der Sender ein erstes Foto des Designs. Man sieht den Moderator in der neuen Kulisse seiner Talkshow stehen.

Auch "Caren Miosga" bekam ein neues Studio: Die Ähnlichkeit ist groß

Neben Klamroth präsentierte auch Caren Miosga in der ARD ihren neuen Polit-Talk. Sie übernahm den Sendeplatz von "Anne Will" und bekam ebenfalls ein neues Studio. Dabei fällt sofort auf, dass beide dieselben Farben nutzen. Es wurde Petrol mit einem warmen, dunklen Orange kombiniert. Die Ähnlichkeit ist verblüffend.

Moderatorin Caren Miosga mit ihrem ersten Gast, CDU-Chef Friedrich Merz, in ihrem neuen Studio
Moderatorin Caren Miosga mit ihrem ersten Gast, CDU-Chef Friedrich Merz, in ihrem neuen Studio © Monika Skolimowska/dpa

Caren Miosga setzt bei ihrem Design auf vertikale Linien, der Hintergrund ist überwiegend von Tönen in blau, türkis und grün geprägt. Dazwischen sind immer wieder dunkele Akzente gesetzt. Die Lichter an der Wand sind durch die warmen Töne für das Wohlfühlklima zuständig.

Das alte Studio war überwiegend in Rottönen gehalten
Das alte Studio war überwiegend in Rottönen gehalten © WDR/Oliver Ziebe

Grüntöne statt Rot: "Hart aber fair"-Studio strahlt in unerwarteter Farbe

Das neue "Hart aber fair"-Studio dagegen behält die typischen 3D-Strukturen bei, es wirkt weiterhin, als würde die Wand aus vielen Quadern bestehen. Die Farbe Rot tritt allerdings deutlich zurück, stattdessen präsentiert sich der Hintergrund ebenfalls in Grüntöne. Außerdem setzt das Team auf indirekte Beleuchtung und viele orange Akzente. 

Für den Zuschauer könnte es beim zufälligen Einschalten durchaus zu Verwechslungen kommen. Bei dieser verblüffenden Ähnlichkeit stellt sich die Frage, ob die ARD sich die beiden Konzepte vorher angeschaut und miteinander verglichen hat. War die Ähnlichkeit Absicht und die ARD wusste, dass sich die beiden Studios sehr ähnlich sehen – oder nur Zufall?

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Verblüffende Ähnlichkeit zu "Caren Miosga": Das sagt die ARD auf Nachfrage der AZ

Die AZ hat beim Sender angefragt, wie es zur Ähnlichkeit kommen konnte. Die ARD teilte mit: "In den Studio-Designs (Logo, Farben, Designformen) von 'Caren Miosga' und 'Hart aber fair' haben unterschiedliche Teams gearbeitet. In beiden Entwicklungsprozessen kristallisierten sich Grüntöne als eine Farbe für das Studio heraus."

Aber: "Die ARD hat in der Abstimmung dann darauf geachtet, dass jede Sendung für sich klar erkennbar ist. Deshalb spielt bei 'Hart aber fair' gerade auch im On-Screen-Design rot nach wie vor eine ganz zentrale Rolle – während 'Caren Miosga' durchgehend durch Töne in blau, türkis und grün geprägt ist." Durch die Veränderungen im Konzept möchte man jüngere Zuschauer gewinnen und halten. Ob dieser Plan tatsächlich aufgeht, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
8 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Gömbeli am 31.01.2024 12:26 Uhr / Bewertung:

    Mit Plasberg war die Sendung interessant. Jetzt geh ich lieber auf andere Kanäle. Wer schaut schon gern einem Langweiler zu.

  • kuzorra am 27.01.2024 15:41 Uhr / Bewertung:

    Wäre ehrlich erfrischend, wenn er die eigene Prosa unter Verputz lässt und die Farben nicht nonstop in die Sendung einbauen würde.

  • Komod am 27.01.2024 09:50 Uhr / Bewertung:

    Aus einem Ackergau macht man kein Rennpferd.
    Klamroth hat weder Qualität noch was sympathisches.
    Alleine seine Beziehung zu Hamas Sympatisantin Luisa disqualifiziert ihn für jegliche Sendung.
    Er wird weiterhin mit schlechten Einschaltquoten zu tun haben.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.