Neue Corgi-Residenz: Was passiert mit den Hunden der Queen?
Ihre Liebe zu den kurzbeinigen Corgis war weltbekannt: Elizabeth II. war vernarrt in ihre walisischen Hütehunde, die sie fast überall hin begleiteten. Die Vierbeiner gehörten seit den 30er Jahren zur Familie, auch züchtete die Queen selbst jahrzehntelang Corgis, die offiziell Welsh Corgi Cardigan genannt werden.
Mit dem Tod der Königin bekommen ihre verwaisten Lieblinge nun ein neues Zuhause. Wie eine Sprecherin des mittleren Queen-Sohnes Prinz Andrew und dessen Ex-Frau Sarah Ferguson am Sonntag sagte, nehmen sie die Hunde Muick und Sandy auf. Was mit Lissy und Candy passiert, ist unklar.
Allgemein bekannt: Elizabeth II. wollte von klein auf einen Hund haben. Es musste ein Corgi sein, weil ihre Freunde auch einen hatten. Papa George VI. ließ sich offenbar überreden: 1933, als die Queen sieben Jahre alt war, zog Dookie ins königliche Heim Balmoral ein.

Zu ihrem 18. Geburtstag schenkten ihre Eltern der damaligen Prinzessin das Hundemädchen Susan, das später eine royale Corgi-Dynastie begründen sollte. Von der Hundedame stammten auch viele der rund 30 Vierbeiner der Queen ab. Auf Fotos oder Gemälden tauchten die kleinen spitzohrigen Tiere immer wieder auf: etwa unter dem Schreibtisch der Queen im Buckingham Palace sitzend oder an ihrer Seite im Flugzeug auf Reisen. Die flauschige Susan durfte 1947 sogar mit in die Flitterwochen.
Ab und an gab es für die Hunde ein Rosinenbrot mit Marmelade
Im Buckingham-Palast wäre man allgemein gerne Hund gewesen. Die Queen verwöhnte ihre Vierbeiner nach Medienberichten mit einem besonderen Leckerli: Rosinenbrötchen mit Sahne und Erdbeermarmelade standen, entgegen dem Rat der Tierärzte, ab und an auf dem Speiseplan. Dosenfutter gab es keines. Stattdessen frisches, gekochtes Fleisch wie Lamm oder Huhn, auf Silberschalen angerichtet freilich. Die Hunde hatten demnach gar ein eigenes Zimmer mit Bediensteten, etwa einen Koch.
Auch Dorgis - eine Kreuzung aus Dachshund und Corgi - besaß Elisabeth zeit ihres Lebens. Der letzte reinrassige Corgi aus der Zucht der Königin hörte auf den Namen Whisper. Die Hündin starb im Jahr 2018. Doch die Corgi-Liebe der Queen war damit lange nicht gebannt - sie hielt an bis zum Schluss.
Die Queen hatte mindestes vier Hunde
Elizabeth II. hinterlässt mit ihrem Tod nun mindestens vier Vierbeiner: Muick, Sandy, Candy und Lissy. Es waren Andrew und seine Töchter, die Prinzessinnen Beatrice und Eugenie, die der Queen den kleinen Welpen Muick geschenkt haben, als ihr Mann Prinz Philip Anfang 2021 im Krankenhaus lag.

Corgi Sandy erhielt die Queen ebenfalls von Andrew, am 10. Juni 2021 - dem Tag, an dem Philip 100 geworden wäre. Sohn und Enkelinnen, die zuletzt die Hunde oft ausführten, hätten der Königin versprochen, sich im Falle ihres Todes um die Hunde zu kümmern, berichtete die Zeitung "Mirror". Dieses Versprechen wird nun offenbar eingelöst.
Nicht geklärt ist bisher, was mit Candy - einem Dorgi - sowie Cockerspaniel Lissy geschieht. Candy dürfte mit zu Andrew ziehen, hieß es, in sein Anwesen in Windsor. Lissy wird womöglich von einem engen Bediensteten übernommen.
Prinz Andrew wurde von der britischen Presse häufig als "Lieblingssohn" der Queen dargestellt. Nach Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen in den USA hatte er sich im vergangenen Jahr aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Nicht alle in ihrer Umgebung teilten die Begeisterung für Corgis: Die Rasse gilt als mutig mit Hang zur Bissigkeit, wie viele Angestellte in den Palästen der Queen über die Jahre schmerzlich erlebt haben. Auch der neue König Charles III. und seine Frau Camilla werden wohl keinen der Corgis aufnehmen. Sie gelten zwar als Hundefreunde, besitzen jedoch selbst zwei Jack-Russel-Terrier namens Beth und Bluebell.
Die Queen selbst wurde einst von einem ihrer Lieblinge in die Hand gebissen - zur Versöhnung gab's vermutlich dennoch ein Rosinenbrötchen.