Nachwuchs-Komikerin Teresa Reichl fordert Markus Söder zum "Gender-Duell" heraus: "Trau dich, komm"

In Bayerns Behörden und Schulen ist das Gendern seit Anfang der Woche ausdrücklich verboten – Markus Söder hatte sich persönlich dafür eingesetzt. Dafür kassiert er nun eine Ansage von Komikerin Teresa Reichl, die einen kreative Vorschlag an den Ministerpräsidenten hat.
Sven Geißelhardt
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Teresa Reichl fordert Markus Söder zu einem ganz besonderen Duell heraus.
Teresa Reichl fordert Markus Söder zu einem ganz besonderen Duell heraus. © IMAGO, dpa

Kaum ein Thema spaltet die Gesellschaft derart wie die Diskussionen um eine geschlechterneutrale Sprache. Die einen tun es, die anderen nicht – und gefühlt regt sich jeder über den anderen auf. In Bayern ist das Gendern längst zum Politikum geworden. Am vergangenen Dienstag (19. März) beschloss das Kabinett die Änderung der Allgemeinen Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaates Bayern – ein geschlechterbewusster Sprachgebrauch ist damit in Behörden, Hochschulen und Schulen verboten. Ein Sieg für Markus Söder, der sich immer wieder als ausgesprochener Gegner des Gendern positioniert hat. Doch dafür wird der Ministerpräsident jetzt von einer bayerischen Komikerin zum Duell herausgefordert.

Teresa Reichl vs. Markus Söder: "Das einzige Reality-TV, das Bayern braucht"

Teresa Reichl ist aktuell eine der größten Shooting-Stars der bayerischen Kabarett- und Comedy-Szene, ist deutschlandweit mit ihrem Programm "Bis jetzt" unterwegs und ist 2023 mit dem Bayerischen Kabarettpreis ausgezeichnet worden. Ihre Meinung zu Markus Söder und der Gender-Thematik hat sie bereits im Dezember vergangenen Jahres bei einem Auftritt im Münchner Schlachthof klargemacht. "Was du verbieten möchtest, ist nicht Gendern, sondern gendersensible Sprache. Dass du nicht weißt, was sensibel heißt, überrascht uns nicht", sagte sie damals an den Ministerpräsidenten gerichtet.

Gender-Duell zwischen Söder und Komikerin? Staatskanzlei ignoriert AZ-Anfrage

Nun legte sie auf Instagram nach und forderte Söder aufgrund des Gender-Verbots in Bayern sogar heraus. "Söder vs. me in einem Gender-Duell ist das einzige Reality-TV, das Bayern braucht", schrieb sie vor wenigen Tagen in ihrer Story und richtete dabei noch eine persönliche Nachricht an ihren politischen Kontrahenten: "Trau dich. Komm." Ob diese Ansage Wirkung gezeigt hat und sich der 57-Jährige tatsächlich auf einen öffentlichen Schlagabtausch mit Teresa Reichl einlassen wird? Die AZ hat diesbezüglich bei der Staatskanzlei nachgefragt, hierzu aber – wenig überraschend – keine Antwort erhalten.

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Teresa Reichl über Gendern: "Es ist die beste Zwischenlösung, die es aktuell gibt"

Dabei ist die Nachwuchs-Komikerin noch nicht einmal eine glühende Verfechterin des Genderns, wie es aktuell angewandt wird. "Gendern nervt und ist kompliziert und ändert sich alle zwei Jahre und ist undurchsichtig und niemand ist sich einig und es ist auch keine Lösung", sagte sie dazu offen in einem Instagram-Video von 2022, fügte allerdings hinzu: "aber es ist die beste Zwischenlösung, die es aktuell gibt." Teresa Reichl betont, dass auch im klassischen Sprachgebrauch gegendert werde. "Auch das generische Maskulinum, also die männliche Form für alle zu benutzen, ist Gendern."

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Obwohl der Clip über zwei Jahre alt ist, erfährt er momentan wieder einige Aufmerksamkeit durch die Duell-Ansage der Kabarettistin an Markus Söder. Ob es tatsächlich dazu kommen wird, dass sich die beiden ein Battle bezüglich der Gender-Thematik liefern? Es wäre bestimmt unterhaltsam, aber der Ministerpräsident wird sich höchstwahrscheinlich nicht darauf einlassen.

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22 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • FRUSTI13 am 24.03.2024 09:39 Uhr / Bewertung:

    Und Ihrer Tochter hilft es, wenn gegendert wird?

  • Der wahre tscharlie am 23.03.2024 17:42 Uhr / Bewertung:

    Super die Argumentation von Frau Reichl in dem Video!!!!!
    Und natürlich wird sich Söder nicht auf ein Duell einlassen. Denn bei Frau Reichls Argumentation erkennt man, wer sich wirklich mit dem Thema Gendern befasst hat.

  • Dugi am 23.03.2024 16:36 Uhr / Bewertung:

    "Ich gendere auch oft, v.a. dann, wenn es öffentlich für mich ein Transportmittel ist, immer noch existierende Ungleichheit, besonders berufliche, anzumerken."
    Womit einmal mehr deutlich wird, dass das Gendern tatsächlich moralisierenden und ideologisierten Zwecken dient.

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