Nach Wiesn-Absage: Die Bavaria steht jetzt am Tegernsee
A bisserl was geht immer, lautet die altbekannte Devise von Michael Käfer. Denn ganz ohne "Wiesnfeeling" kommt der Wiesn-Wirt dann doch nicht aus, nachdem das Oktoberfest wegen Corona heuer ja ausfällt und damit auch der Promiauftrieb in seiner Wiesn-Schänke.
Fernab von echten Hollywood-Größen, den FC-Bayern-Stars und der Schickeria machte es Käfer am Freitag in seinem Gut Kaltenbrunn über dem Tegernsee eine Nummer kleiner. Statt urigem Käfer-Zelt im Stil eines Bauernhofs mit alljährlichem Almauftrieb muss jetzt sein überdachter Biergarten herhalten. Aber nicht nur das.
Schampus aus Krügerln kredenzt Käfer am Tegernsee nicht, dafür eine echt rustikale Atmosphäre. In der soll sich schließlich auch die Bavaria wohlfühlen, die Käfer organisiert hat. "Die weltliche Patronin Bayerns kann das Elend auf der verwaisten Theresienwiese nicht mehr ertragen", lautet Käfers Motivation für deren "Umsiedelung".

Die Bavaria gönnt sich "eine Auszeit auf Gut Kaltenbrunn"
Statt auf Buden, Fahrgeschäfte und Bierzelte blickt die Bavaria derzeit bloß auf eine öde Wiese – weshalb sich das Bavaria-Double laut Käfer nun eben "eine Auszeit auf Gut Kaltenbrunn" gönnen wird. Von der Picknickwiese aus schaut sie seit Freitag auf das fröhliche Treiben im Biergarten.
Dort freilich ist die Wiesn schon sehr präsent: Es gibt eine Original-Wiesn-Karte, einen Hendlgrill und natürlich frisch gezapftes Wiesnbier. Auch Live-Musik wird nicht fehlen.
Und damit es im Freien auch abends länger gemütlich bleibt, sind Bier- und Gastgarten überdacht und beheizt. Umgesetzt wird auch ein umfangreiches Corona-Hygienekonzept, die Abstandsregeln werden natürlich beachtet, "damit sich alle Gäste und Mitarbeiter sicher fühlen können", so Käfer.
Bei der "Wirtshaus-Wiesn" ist der Promi-Gastronom "indirekt mit meinem Stammhaus dabei", sagt Käfer der AZ. "Aber ich bin kein Innenstadtwirt."
Daher sei diese abgespeckte Form der Wiesn in Kaltenbrunn gut "fürs Lebensgefühl". Zumal mit der Bavaria vor traumhaftem Bergpanorama. Kein alltägliches Fotomotiv.
Bavaria-Double von der Tankstelle
Woher sie stammt? "Die Bavaria aus Fiberglas haben wir bei einer Tankstelle in Holzkirchen abgestaubt –und beim Pächter ausgeliehen", sagt der Wiesn-Wirt. Jetzt bildet sie mit der Statue von König Ludwig II. im Biergarten ein noch nie dagewesenes Fotomotiv. Die Kini-Fans wird's freuen.
Und wer den umtriebigen Wiesn-Wirt kennt, kann davon ausgehen, dass die Mini-Bavaria in Kaltenbrunn am Tegernsee auch endgültig heimisch wird. Sie steht bereits auf einer mächtigen Bodenplatte.
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