Nach Torten-Angriff auf "Tagesschau"-Sprecher: Constantin Schreiber will sich nicht mehr zum Islam äußern

Nachdem er Ende August bei einer Lesung zu seinem Buch mit einer Torte beworfen wurde, will "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber sich jetzt nicht mehr öffentlich zum Islam äußern. In einem Interview erklärt er die Hintergründe dieser Entscheidung.
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Jetzt will sich "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber nicht mehr öffentlich zum Islam äußern.
Jetzt will sich "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber nicht mehr öffentlich zum Islam äußern. © NDR/Thorsten Jander

Ende August wurde der "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber bei einer Lesung in Jena mit einer Torte beworfen. Jetzt will der 44-Jährige sich nicht mehr zum Islam äußern – weder in seinen Büchern, noch in Lesungen oder Interviews.

Nach Torten-Angriff: Constantin Schreiber will sich nicht mehr zum Islam äußern

In einem "Zeit"-Interview verrät Constantin Schreiber, wie er zu dieser Entscheidung kam und warum er sie gleichzeitig trotzdem bedauert.

"Ich werde mich zu allem, was mit dem Islam auch nur im Entferntesten zu tun hat, nicht mehr äußern. Ich werde keine Bücher dazu schreiben, ich lehne Talkshow-Anfragen ab, ich mache das nicht mehr", erklärt der "Tagesschau"-Sprecher in dem Interview.

"Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber: "Ich will diese Negativität in meinem Leben nicht"

Grund dafür sei für Constantin Schreiber gewesen, dass er neben der Torten-Attacke auch so immer wieder im Alltag aufgrund seiner Äußerungen zum Islam angefeindet wurde. Unter anderem habe ihn ein Taxifahrer sogar direkt vor seiner Haustür bedroht – das war dem 44-Jährigen dann alles zu viel. "Da habe ich einfach gesagt, nee, das will ich nicht, ich will diese Negativität in meinem Leben nicht", erklärt er weiter.

Gut finde er diese Entscheidung jedoch nicht. Auch wenn manche diesen Schritt vermutlich befürworten würden, sei er viel mehr ein Armutszeugnis für die Meinungsfreiheit: "Da mögen jetzt manche feiern und vielleicht die Schampusflaschen aufmachen. Ob das ein Gewinn ist für die Meinungsfreiheit und für den Journalismus, ist eine andere Frage."

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Welche Rolle spielte die Torten-Attacke bei Schreibers Entscheidung?

Inwiefern die Torten-Attacke ausschlaggebend für diese Entscheidung war, gibt Constantin Schreiber nicht preis – einen Einfluss hatte sie jedoch bestimmt. Bei einer Lesung zu seinem neuen Roman, an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, wurde Schreiber von einem Zuschauer mit dem Gebäckstück beworfen. Die Uni veröffentlichte im Nachhinein ein Statement, in dem sie den Angriff verurteilt.

Öffentlich hatte sich Schreiber selbst kaum zu dem Vorfall geäußert. Grund dafür sei, dass er dem linksradikalen Angreifer und der dazugehörigen Gruppe keine Aufmerksamkeit schenken wolle. Damit hätte er ihnen lediglich beim Erreichen ihres Zieles verholfen. An ein klares Solidaritätsbekenntnis der Veranstalter der Lesung könne er sich aber auch nicht erinnern. 

Immer mehr Journalisten scheuten sich vor medialer Präsenz

Bei Besuchen an Journalistenschulen und ähnlichen Einrichtungen sei Constantin Schreiber in letzter Zeit immer öfter aufgefallen, dass junge Journalisten kein Interesse an exponierten Stellungen vor der Kamera hätten. Solche Entscheidungen liegen vermutlich neben der starken Kritik im Netz auch an Vorfällen, wie der Torten-Attacke auf Schreiber. 

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Wer ist "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber?

Seit Anfang 2021 ist Constantin Schreiber Sprecher der 20.00-Uhr-Sendung der "Tagesschau". Als Nachfolger von Jan Hofer ist Schreiber vor allem bei den Fans sehr beliebt. Aber auch sonst führte der zweifache Familienvater ein abwechslungsreiches und interessantes Leben.

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