Nach Anschlag in München – Promi-Friseur wendet sich an Regierung: "Danke für nichts"

Wenige Tage nach der Gewalttat in München, bei der eine Mutter und ihr zweijähriges Kind ums Leben gekommen sind, herrscht in der bayerischen Landeshauptstadt noch immer Schockstarre. Promi-Friseur André Schulz hat genug und wendet sich mit deutlichen Worten an die Politik.
von  Sven Geißelhardt
Der Münchner Promi-Friseur André Schulz zeigt sich schockiert nach der blutigen Gewalttat in München, bei der eine Frau und ihr Kind gestorben sind.
Der Münchner Promi-Friseur André Schulz zeigt sich schockiert nach der blutigen Gewalttat in München, bei der eine Frau und ihr Kind gestorben sind. © Instagram/andreschulzsalon

Es war eine entsetzliche Tat, die sich am Donnerstagvormittag (13. Februar) in München ereignet hat. Ein 24-jähriger Mann raste mit seinem Auto in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di, dabei wurden zahlreiche Menschen verletzt.

Eine Mutter und ihre zweijährige Tochter überlebten den mutmaßlichen islamistischen Gewaltakt nicht. In der Bevölkerung werden Stimmen laut, die entsprechende Konsequenzen in der Politik fordern. Auch Promi-Friseur André Schulz findet klare Worte für den Anschlag in der Isarmetropole.

Münchner VIP-Friseur fordert nach Bluttat in München: "Geht alle zur Wahl"

Bereits wenige Stunden nach der Bluttat fanden sich Politiker wie Münchens OB Dieter Reiter (SPD), Ministerpräsident Markus Söder (CSU) oder Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Tatort ein und zeigten ihre öffentliche Anteilnahme. Dennoch steht die Regierung aufgrund der gewalttätigen Vorfälle der letzten Wochen, wie etwa der tödliche Messer-Angriff in Aschaffenburg, öffentlich in der Kritik.

Auf Instagram richtet Star-Figaro André Schulz klare Worte an seine Community. "Mannheim, Solingen, Magdeburg, Aschaffenburg, München – to be continued...?", schreibt er in seiner Story und fragt sich damit, ob es bald erneut zu einem Anschlag in einer deutschen Großstadt kommen könnte. Für den Friseur, der sich sonst um die Haare von Simone Ballack oder Söder-Tochter Gloria-Sophie Burkandt kümmert, zieht eine logische Konsequenz: "Bitte geht alle zur Wahl! Wählt alle, was ihr wollt, aber bitte geht zur Bundestagswahl."

André Schulz: "Keine Propaganda, sondern die pure Realität"

André Schulz betont dabei, dass er keine politische Richtung oder Partei hervorheben wolle. "Das hier ist keine Propaganda, sondern die pure Realität. Ich kann nicht nur zuschauen", schreibt er weiter. "Einmal ist keinmal, aber das geht alles zu weit." In seinem emotionalen Posting richtet sich der Promi-Friseur auch direkt an die Politiker:

"Betroffene Gesichter und Kranzniederlegungen – darin sind deutsche Politiker einsame Spitze! Danke für nichts." Seine Kritik veröffentlich er dabei allerdings nicht auf seinem privaten Instagram-Account, sondern auf seiner Geschäftsseite – wohl um mit 60.000 Abonnenten eine größtmögliche Aufmerksamkeit für seine Worte zu erreichen.

Frau und Kind nach Anschlag in München verstorben: Familie richtet Appell an Politik

Dass die Gewalttat von München von Politikern für eigene Interessen instrumentalisiert wird, findet auch bei der Familie der zwei verstorbenen Opfer keinen Anklang. Der Ehemann und Vater betont in einem Statement gegenüber der "SZ", dass der Tod von Ehefrau und Tochter nicht genutzt werden solle, "um Hass zu schüren".

Über seinen Verlust sagt er: "Amel war ein Mensch, der sich für Gerechtigkeit eingesetzt hat. War aktiv für Solidarität, Gleichheit und setzte sich für Arbeitnehmer*innenrechte ein und gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Ihr war es sehr wichtig, ihrer Tochter diese Werte mitzugeben."

Bleibt zu hoffen, dass Friedrich Merz, Olaf Scholz, Robert Habeck und Alice Weidel die Forderung der Familie berücksichtigen und respektieren – mit Blick auf die nahende Bundestagswahl ist das aber eher unrealistisch.

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