Martin Frank gibt Einblick in seinen Erfolg: "Habe Monika Gruber viel zu verdanken"

Es ist eine Mega-Karriere, die ihresgleichen sucht. Dennoch wird Monika Gruber (52) als bekannteste bayerische Kabarettistin aufhören. Kürzlich spielte sie ihren 100. Aufritt in Circus Krone (tränenreich!) und schon am 8. März ist dann das große Finale. Die Gruberin macht zur Verabschiedung noch einmal die Münchner Olympiahalle voll. Doch der mögliche Nachfolger, ein Senkrechtstarter der Kabarett-Szene steht längst bereit: Martin Frank (31).
"Perfektes Timing und großartige Stimme": Monika Gruber schwärmt von Martin Frank
Die Gruberin hat den Niederbayern erst kürzlich in höchsten Tönen gelobt. Regelrecht euphorisch und begeisterte sagt sie der AZ: "Martin Frank ist das für mich größte Nachwuchstalent, das ich in den letzten 20 Jahren gesehen und erlebt habe. Er hat das perfekte Timing und eine großartige Stimme. Martin ist auch einfach so ein Sympathieträger – das ist der Wahnsinn."
Groß, bekannt und erfolgreich hat ihn Monika Gruber auch selbst gemacht, wie Frank der AZ bestätigt. Bei einem Meet and Greet habe sein damaliger Schauspiel-Kollege den Kontakt zur Gruberin hergestellt. Nachdem sie ein Demo-Video von ihm gesehen habe, meldete sich die Kabarettistin beim Nachwuchskünstler. Mehrere Silvestershows spielten die beiden anschließend zusammen. Später wurde Martin Frank gar Warm-Upper in ihrem Programm.
Martin Frank bedankt sich bei Monika Gruber: Wird er der nächste große bayerische Kabarett-Star?
"Damals wusste ich eigentlich schon, dass das ein Selbstläufer wird", so Monika Gruber heute. Mittlerweile ist sich die 52-Jährige ganz sicher: "Er hat es verdient und wird mich überholen." Martin Frank fühlt sich wahnsinnig geschmeichelt. "Als Niederbayer bin ich manchmal gefühlskalt und kann mit Komplimenten nicht umgehen (lacht). Ich glaube nicht, dass man Monika Gruber überhaupt überholen kann. Sie war ja bei uns in Bayern eigentlich unerreichbar. Ich kenne keine Künstlerin, die bei uns größer spielt als die Gruberin", sagt Frank im AZ-Interview, in dem er auch exklusiv über Homosexualität und seine elfjährige Beziehung mit einem Tierarzt spricht.
2018 war Martin Frank noch unsicher: Publikum von Monika Gruber reagierte manchmal ungewöhnlich
Martin Frank gibt auch einen Einblick in seine Karriereanfänge und sagt der AZ: "Bei Monika Gruber war es aber hin und wieder die harte Schule." Damals, 2018, sei er noch ziemlich unsicher gewesen – dennoch durfte er in ihr Vorprogramm. Martin Frank wurde von ihrem damaligen Manager manchmal auf die Bühne geschickt, "obwohl das Saal-Licht noch an war und das Publikum noch gar nicht auf den Plätzen saß". Wie man sich die Gunst des Publikums mit perfekten Pointen erspielt, muss manchmal auch auf leidvolle Art und Weise erlernt werden. "Ich erinnere mich noch an eine Dame in der ersten Reihe, die zu mir sagte, dass sie ja noch aufs Klo gehen kann, ehe Monika Gruber kommt." Heute lacht Martin Frank herzlich darüber: "Ich werde nie die Blicke der Leute vergessen."
Martin Frank tat Umgang mit Monika Gruber weh
Seit Jahren verbindet die beiden bayerischen Künstler ein ganz besonderes Verhältnis. "Ich weiß, was Monika mir ermöglicht hat und das werde ich ihr auch nicht vergessen", schwärmt Martin Frank in der AZ. Gerade wegen des engen Bandes ist der 31-Jährige auch traurig. Es habe ihm "sehr wehgetan", als Monika Gruber "in den letzten Jahren so beschimpft und negativ dargestellt wurde".
Monika Gruber organisierte Demo in Erding mit – und zahlte selbst dafür viel Geld
Monika Gruber ließ sich nie den Mund verbieten, wetterte gegen die Grünen, manche Corona-Maßnahmen der Regierung und auch Markus Söder. Die Auswirkungen: Sie bekam Zulauf von Verschwörungstheoretiker, Schwurblern oder Rechten. Die Folge: Hitzige Instagram-Diskussionen oder Stimmungsmache. Im vergangenen Sommer organisierte Monika Gruber auch eine Demo gegen das Ampel-Heizungsgesetz in Erding. Sie gab selbst viel Geld dafür aus. Der Andrang war riesig. Rund 13.000 Menschen kamen. Gruber hatte sich vorab von der AfD abgegrenzt und der Partei ein Rederecht verweigert. Die AfD rief aber gleichwohl dazu auf, nach Erding zu kommen, zu einer parallelen Kundgebung neben dem Volksfestplatz.
Verunglimpft wurde Monika Gruber daraufhin von hauptsächlichen grünen Anhängern, die ihr Verbreitung von "Falschinformationen" und "billige Propaganda" vorwarfen. Das ließ die Kabarettistin nicht auf sich sitzen und erklärte im "Cicero": "Da, wo ich herkomme, vertrauen wir auf Gott, den gesunden Menschenverstand und auf die gleichbleibende Qualität des bayerischen Bieres. Wir haben uns weder radikalisiert noch kommen wir altersbedingt auf schwurbelige Ideen." Ihr zufolge seien auf der Veranstaltung "Bauern, Unternehmer, Angestellte, Beamte, Rentner und alleinerziehende Mütter" erschienen.
Martin Frank: AfDler sind Blutsauger und Monika Gruber hat Menschen aus der Seele gesprochen
Das sieht auch Martin Frank im AZ-Gespräch so: "Dass da AfDler kommen, diese Blutsauger, das war klar. Die sind ja leider überall. Aber da waren auch Tausende von Menschen, denen Monika aus der Seele gesprochen hat. Das wird bei dieser Diskussion immer gerne vergessen. Ich kenne den Menschen Monika und habe ihr sehr viel zu verdanken."