Konstantin Wecker: "Servus Dieter! Ich kann es nicht fassen"
Berlin - "Dieter Hildebrandt ist tot! Ich bin völlig erschüttert und aufgelöst von dieser Nachricht" - so reagierten wohl einige Menschen, als bekannt wurde, dass der beliebte Kabarettist am 20. November im Alter von 86 Jahren verstorben ist. Gerade aber für Liedermacher Konstantin Wecker (66) war das Ableben seines Freundes ein besonders schwerer Schlag, wie er der Nachrichtenagentur spot on news erzählt.
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"So kurios das klingen mag, wenn jemand mit 86 Jahren stirbt, kommt sein Tod als ein unerwarteter Schock über uns", sagt er. Noch vor wenigen Monaten habe er Hildebrandt sogar live erlebt, sei "ganz fasziniert von seiner impulsiven Vitalität" gewesen. Dankbar blickt er auf die Jahre zurück, in denen er mit dem Künstler arbeiten durfte. "Ich verdanke Dieter mein erstes richtig großes Konzert, damals in der Lach- und Schießgesellschaft: mit 21 Jahren!", erzählt Wecker.
Doch auch an die jüngere Vergangenheit hat er einige Erinnerungen. "So wütend wie in den letzten Jahren habe ich ihn nie vorher erlebt", schildert Wecker seinen Eindruck. Hildebrandt sei "entsetzt über die Entwicklung in unserem Land, über den Verfall des Geistes, Korruption, maßlose Bereicherung und öffentliche Niedertracht" gewesen. Er sei alarmiert gewesen und habe sich außerhalb der Bühne immer vehementer eingemischt. "Er hat sein ganzes Gewicht als moralische und geistige Instanz in die Waagschale geworfen. Er hat das Projekt stoersender.tv aus der Taufe gehoben", berichtet Wecker und fordert daher: "Das wird uns bleiben und das ist ganz wichtig: der Störsender muss weiterleben und weiter wachsen!"
Bleiben werde von Dieter Hildebrandt aber noch vieles mehr, ist sich Wecker sicher: "Das Werk und die Erinnerung an einen grandiosen Kabarettisten, Schauspieler, Autor und fabelhaften Menschen". Den Musiker trifft der Verlust dennoch schwer. "Plötzlich fehlt da ein Freund, ein Vorbild, die Ehrlichkeit, der Anstand, der Scharfsinn und die Klugheit des Dieter Hildebrandt", sagt er spot on news und verabschiedet seinen Gefährten mit den Worten: "Servus Dieter! Ich kann es nicht fassen. Was für eine Lücke wird da gerissen..."
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