Kaum jemand hat mehr geliebt und gelitten als Angela Wepper (†76)
Sie war zwar mit einem Schauspieler verheiratet, kannte etliche seiner Kollegen und war auf unzähligen Premieren und Preisverleihungen. Doch das Schauspielern lag Angela Wepper überhaupt nicht. Zum Glück. Das machte sie so besonders und unikatig – vor allem in der Münchner Gesellschaft, wo der Schein immer das Sein dominieren will.
Angela Wepper war mit Fritz Wepper verheiratet
Angela Wepper (geborene von Morgen, geschiedene Hohenzollern) war so, wie sie eben war. Eine ehrliche Haut, die ihre Gefühle nach außen trug. Zu 100 Prozent. Sie machte keinem etwas vor – nur manchmal sich selbst. Und das war hart genug. Deshalb mochten sie auch alle so gern: Adelige, Show-Stars, Freunde, Familie, Journalisten, ihre drei Töchter, selbst ihr Ex-Mann Ferfried Prinz von Hohenzollern und natürlich der Fritz (77, "Um Himmels Willen"), ihre große Liebe.
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Sie war eine Menschenfreundin mit XL-Herzen, hätte jeden Lügendetektortest mit Bravour überstanden und ins Guinness Buch der Rekorde in der Kategorie Verständnis gehört. Am frühen Freitagmorgen ist sie mit 76 Jahren überraschend gestorben, das bestätigte ihre Schwägerin Anita Wepper "Bunte". Angela, die schon zuvor Angst wegen ihrer verstopften Halsschlagader hatte, war in einer Klinik – eigentlich wegen einer eher undramatischen Geschichte. Doch nachts hat sie eine Hirnblutung bekommen.
Plötzlicher Tod: Angela Wepper starb am 11. Januar
Ihr plötzlicher Tod löst tiefe Trauer in der Münchner Gesellschaft aus. Eine ihrer engsten Freundinnen ist Barbara Herzsprung. Am Telefon bricht sie in Tränen aus und sagt der AZ: "Ich bin entsetzlich traurig, kann es gar nicht glauben. Was für ein Schock. Als wir zuletzt telefonierten und über unsere Enkel sprachen, hörte sich Angela fantastisch an. Es ging ihr doch total gut."
Und tatsächlich: Angela Wepper hatte das Schlimmste überstanden. Dachten Freunde, hoffte sie selbst. Ihr irrwitziges Achterbahn-Leben, selbst für erfahrene Soap-Drehbuchautoren zu vollgepackt mit Wendungen und Verwicklungen, schien zu einem Happy End gekommen zu sein.
Denn Angela, die auch der Autorin dieser Zeilen oft erzählte, dass sie kein "Anhängsel" von Fritz sei, sondern autark, finanziell unabhängig und modern, hatte gewonnen. Gegen diese so viel jüngere Frau, deren Namen sie nie aussprechen wollte. Freundinnen mögen es nicht verstanden haben. Aber Angela liebte ihren Mann und hielt zu ihm. Immer, auch in Krisenzeiten. Sie waren emotional verbunden.
Wie oft hatte Angela gesagt: "Ich will nicht mehr leiden. Ich will nach vorne schauen." Als sie es jetzt endlich konnte, haben sich ihre Augen für immer geschlossen.
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