Katerina Jacob unterstützt Christine Neubauer: "Viele andere Kolleginnen betroffen"
Katerina Jacob (66) ist aus dem deutschen Fernsehen kaum wegzudenken. Ihre ARD-Reihe "Anna und ihr Untermieter" entwickelte sich schnell zum Quotengarant und geht nun mit einer vierten Episode an den Start. Für ihren vollen Terminkalender ist die Schauspielerin dankbar – doch übt im Gespräch mit der AZ auch deutliche Kritik an der deutschen Filmlandschaft.
Katerina Jacob zur AZ: "Habe den großen Jackpot gezogen"
Mit ihrer Rolle der polternden "Anna Welsendorff" ist Katerina Jacob ein großer Erfolg gelungen: Die beliebte ARD-Reihe wird am Freitag, den 24. Januar um 20.15 Uhr mit einer neuen Folge über die Bildschirme flimmern. Das Best-Ager-Format konnte sich nach vergangenen Ausstrahlungen bereits über die Auszeichnung des "Quoten-Jahressiegers" am Freitagabend freuen.

Über die Serie sagt Katerina Jacob im Gespräch mit der AZ: "Mit 'Anna und ihr Untermieter' habe ich natürlich den großen Jackpot gezogen." Doch die Schauspielerin fügt auch hinzu: "Aber wir machen eben auch nur einen Teil pro Jahr. Und ich hab schon von Zuschauern gehört, dass wir lieber drei bis vier Teile pro Jahr produzieren sollten, weil die Leute einfach mehr davon sehen möchten."
Katerina Jacob übt Kritik an Filmbranche: "Verstehe ich einfach nicht"
Generell wünsche sich Katerina Jacob mehr Filmmaterial für ihre Altersgruppe – und die hervorragenden Quoten von "Anna und ihr Untermieter" würden ihr recht geben, wie die Schauspielerin betont: "Es ist ja ein Bedarf an Best-Ager-Geschichten da! Warum produziert man nicht mehr davon? Das verstehe ich einfach nicht." Laut Jacob würde man schlichtweg zu einseitig produzieren: "In Deutschland kennt man sowieso nur noch Krimis."
Katerina Jacob über Christine Neubauer: "Wir mögen uns sehr"
Mit ihrer Kritik an der aktuellen Filmlandschaft steht Katerina Jacob nicht alleine da. Schauspielkollegin Christine Neubauer (62) hatte bereits vor einigen Monaten in einer Talkshow davon gesprochen, sich gegen Altersdiskriminierung in ihrer Branche stark machen zu wollen.
Dass sie dabei auf Katerina Jacob zählen kann, wird im AZ-Gespräch deutlich: "Natürlich unterstütze ich Christine in ihren Ambitionen. Wir kennen uns gut, wir mögen uns sehr – und es sind noch viele andere Kolleginnen betroffen: Leslie Malton, Jutta Speidel, Eva Mattes, egal, über wen man spricht. Schauen Sie sich an, was diese wunderbaren Schauspielerinnen zu tun haben. Für uns werden leider nur noch wenige Sachen geschrieben." Jacobs geschätzter Serienkollege Ernst Stötzner (73) hingegen würde noch immer ein Angebot nach dem anderen erhalten – die Altersdiskriminierung betreffe demzufolge vor allem Frauen.
Katerina Jacob kündigt TV-Rente an: "Irgendwann ist jede Geschichte auserzählt"
Trotz berechtigter Kritik ist sich Katerina Jacob ihres großen Glücks bewusst. Die sympathische Münchnerin freut sich schon jetzt auf zwei geplante Fortsetzungen von "Anna und ihr Untermieter". Doch auch dieses TV-Projekt wird irgendwann sein Ende finden, wie die 66-Jährige in der AZ ankündigt: "Irgendwann ist aber natürlich jede Geschichte auserzählt, das ist klar. Und ich weiß nicht, ob ich das jetzt bis ins hohe Alter machen möchte. Ich bin inzwischen Rentnerin und mir geht’s eigentlich ganz gut, ich habe in meinem Privatleben eine Menge zu tun. Vielleicht mache ich das noch so drei, vier Jahre, aber danach weiß ich nicht, ob und wie es weitergehen wird."
Katerina Jacob über Theaterschauspiel: "Das Publikum lässt sich nicht bescheißen"
Wie oft Katerina Jacob noch als "Anna Welsendorff" auftreten wird, bleibt wohl einfach abzuwarten. In der AZ gesteht die Hauptdarstellerin schließlich, dass sie sich im Zweifelsfall immer für das Theater und gegen den Film entscheiden würde: "Theater hat etwas ganz Ursprüngliches, es ist die Mutter aller Künste."
Die Münchnerin findet ehrliche Worte: "Man kann einen super beschissenen Schauspieler durch den Schnitt in Film und Fernsehen noch richtig gut hinkriegen. Aber am Theater gilt: Wenn man beschissen ist, ist man beschissen – und das Publikum lässt sich nicht bescheißen! Das Publikum merkt das sehr wohl." Wer weiß, ob man Katerina Jacob nicht schon bald wieder auf der Theaterbühne bewundern darf? Zuvor bleibt sie ihren Fans aber wohl noch ein bisschen als "Anna Welsendorff" erhalten.
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