Interview

Jochen Busse schwärmt im AZ-Interview von Schwabing – und verrät Beziehungsstatus

Fitness, Freunde, Frauen und ein Frühling in Schwabing: Der Bühnen-Titan, Komödiant, TV-Star und Gentleman Jochen Busse im großen AZ-Gespräch.
Daniela Schwan |
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"Der Frühling in München ist wahrhaftig weiß-blau": Jochen Busse in seiner Schwabinger Wohnung.
"Der Frühling in München ist wahrhaftig weiß-blau": Jochen Busse in seiner Schwabinger Wohnung. © Schneider-Press/TT

Am 29. Februar feiert das Stück "Weiße Turnschuhe" mit Jochen Busse in der Komödie im Bayerischen Hof Premiere. Ab nächster Woche weilt der Bühnentitan, Komödiant, TV-Star und Gentleman in München. Die AZ erwischte ihn schon vorab. Und sprach mit ihm über Frühling, Fitness, Freunde, Frauen.

AZ: Lieber Herr Busse, angelehnt an das Stück von René Heinersdorff: Tragen Sie denn selbst auch gerne weiße Turnschuhe?
JOCHEN BUSSE: Nur auf der Bühne! Im wirklichen Leben versuche ich mich doch ein bisschen kultivierter zu kleiden. So lege ich auch großen Wert auf gute Manieren – einer Frau in den Mantel zu helfen, ihr die Tür aufzuhalten oder ihr den Vorrang zu lassen, ist für mich selbstverständlich. Ich stehe auf, wenn eine Dame aufsteht oder an den Tisch kommt, da bin ich ein Kavalier der alten Schule, wohl eine eher aussterbende Spezies! Außerdem bin ich ein hoffnungsloser Romantiker, in meinen Beziehungen habe ich bis zum Schluss immer eine rosarote Brille aufgehabt und die Probleme nicht sehen wollen, bis es zu spät war.

Jochen Busse verrät: Hat er eine Freundin?

Also eher ein galanter Handkuss statt Bussi-Bussi-Gehabe: Wie ist es Ihnen seit 2020, nach der Trennung von Ihrer letzten Ehefrau, Constanze Volkner, in Herzensangelegenheiten ergangen? Und darf man fragen, ob Sie Single sind?
Mal ganz ehrlich gesagt: Wirklich Single war ich nie! Ich bin mit einer Journalistin ein bisschen zusammen. Freundschaft plus, sozusagen. Aber nach vier Ehen lasse ich es ruhiger angehen.

Von seiner vierten Ehefrau Constanze hat sich Jochen Busse 2020 getrennt.
Von seiner vierten Ehefrau Constanze hat sich Jochen Busse 2020 getrennt. © BrauerPhotos / J.Reetz

Unlängst wurden Sie 83, wie geht es Ihnen gesundheitlich?
Danke der Nachfrage! Abgesehen von ein paar Altersbeschwerden – ich kann zum Beispiel nicht mehr so gut sitzen wie früher und bin nicht mehr so beweglich – bin ich ganz fit, gerade war ich beim Komplett-Durchcheck. Im Stück spiele ich einen Mann über 75, der sehr fitnessorientiert und zufrieden mit seinem Leben ist. Bis er unverschuldet in ein finanzielles Dilemma gerät, aus dem ihm nur eine Pflegestufe helfen kann… Um es kurz zu machen: Auf der Bühne und privat praktiziere ich Yogaübungen wie die Kerze oder den Pflug, sowie seit über 20 Jahren jeden Tag Hula-Hoop. Da schaffe ich zehn Minuten mit dem Reifen, ohne dass er zu Boden fällt. Mein Hüftschwung ist noch ganz geschmeidig (lacht). Tanzen allerdings ist nichts für mich, ich bin kein Tanzmusikliebhaber, das Tanzbein schwinge ich höchstens mal privat zu Hause. Oder auf der Bühne. Bis vor kurzem habe ich noch regelmäßig einen Kopfstand gemacht, dafür fehlt mir inzwischen aber irgendwie die Kraft, mein Arzt hat mir auch abgeraten.

"Mein Hüftschwung ist noch ganz geschmeidig": Jochen Busse trainiert mit dem Hula-Hoop-Reifen.
"Mein Hüftschwung ist noch ganz geschmeidig": Jochen Busse trainiert mit dem Hula-Hoop-Reifen. © Schneider-Press/TT

In München hat Jochen Busse eine zweite Heimat gefunden

Wie halten Sie sich sonst in Form?
Jeweils vom 25. Dezember bis Ostern trinke ich keinen Alkohol, das scheint mir gut zu bekommen. Seit Jahren praktiziere ich regelmäßig Ayurveda-Kuren auf Sri Lanka, das plane ich auch in diesem Jahr wieder, das ist ein unglaublicher Jungbrunnen. Ansonsten ernähre ich mich recht gesund, kaufe viel frisches Gemüse am Viktualienmarkt – auch ein Fleckchen München, das ich gerne mag, wie auch das Café an der Münchner Freiheit mit den Skulpturen der zwei Helmuts, Fischer und Dietl, beide habe ich sehr geschätzt.

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Und jetzt freuen Sie sich auf den Frühling in unserer Stadt?
Und wie! Ich habe im Herzen von Schwabing, meinem Lieblingsviertel, eine feine Wohnung, hier bleibe ich auf jeden Fall bis April. Das passt mir ganz wunderbar um diese Zeit, denn der Frühling in München ist wahrhaftig weiß-blau, alle Nuancen und Frühlingsgefühle inbegriffen! Die Natur blüht hier quasi von außerhalb rein, was eher selten in Großstädten ist. Letztes Jahr haben wir das Turnschuh-Stück an diversen Theatern im Rhein-Ruhr-Gebiet gespielt, dazwischen war ich auch noch mit der Komödie "Komplexe Väter" mit Hugo Egon Balder und René Heinersdorff auf Tournee. Deshalb war ich wenig in München; in Düsseldorf habe ich auch noch eine schöne Wohnung.

Jochen Busse über Sohn Jan: "Ich habe ihn leider nicht wirklich aufwachsen sehen"

München fiebert nun schon, Sie einmal mehr auf der Bühne zu erleben. Wird denn Ihr Sohn Jan (29, aus Ehe Nummer 3 mit Sabine Kersten, d. Red.) auch unter den Premierengästen in der Komödie im Bayerischen Hof sitzen?
Das glaube ich eher nicht. Wir haben zwar Kontakt, aber er interessiert sich nicht sonderlich für meinen Beruf. Ich habe ihn leider nicht wirklich aufwachsen sehen, die Trennung erfolgte, als er vier Jahre alt war, und ich durfte ihn nur jedes zweite Wochenende treffen. Das muss man hinnehmen und das Beste daraus machen. Ich habe viele langjährige Weggefährten, auch hier in München, auf die ich mich sehr freue. Mein Vermieter, mit dem ich übrigens auch befreundet bin, ist der Architekt und Künstler Florian Gandlgruber, er setzt sich großartig für den Erhalt der Stadt und Schwabings ein, unter anderem hat er auch das Kultlokal "Rheinpfalz" vor dem Ruin retten können. Dort bin ich auch gerne zu Gast.

Jochen Busse gilt als TV-Legende mit ellenlanger Filmografie: "7 Tage, 7 Köpfe", über 80 Mal die Satire "Das Amt", "Die Supernasen", "Die Hausmeisterin" oder "Das Traumschiff" – und Sie wurden unter anderem auch mit dem Deutschen Comedypreis geehrt. Sind Sie ein bisschen stolz auf sich?
Mein Beruf war immer mein Lebenselixier. Natürlich schmeichelt es mir, wenn ich auf der Straße erkannt und um Autogramme und Selfies gebeten werde. Oftmals aber sind es die weniger bekannten Produktionen, die einem am besten im Gedächtnis haften bleiben. Ich habe ja bereits 1961 angefangen mit Kabarett-Revuen in Berlin, habe seither nonstop gespielt, bin aufgetreten, habe Regie geführt. Von 1976 bis 1991 war ich im Ensemble und im Autoren-Team der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, das hat meinen Bekanntheitsgrad gesteigert. Seither bin ich auch so eng mit München verbandelt. 1998 wurde unsere Comedyshow "7 Tage, 7 Köpfe" mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, die vor zwei Jahren eine Art Revival in anderer Form mit neuen Folgen feierte. Und jetzt im Frühsommer geht es weiter mit "Einspruch, Schatz!", in der ARD-Reihe stelle ich ein Seniorenheim gehörig auf den Kopf – wie man sich vorstellen kann (lacht). Solange man mich noch will und solange ich noch kann, will ich drehen und auf der Bühne stehen.

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