"Ich habe drei Generationen unterhalten": Carlo von Tiedemann feiert 80. Geburtstag

Das NDR-Urgestein wird 80 — und fühlt sich "pudelwohl"
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Carlo von Tiedemann
Carlo von Tiedemann © imago/Future Image

Markante Stimme, Schnauzer und viel Humor: Entertainer-Legende Carlo von Tiedemann wird am nächsten Freitag 80 Jahre alt.

Das Erfolgsrezept des NDR-Moderators: "Ich war authentisch"

Er ist eines der prominentesten Gesichter des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Tiedemann moderierte zahlreiche Radio- und Fernsehsendungen und wurde in den 70ern mit der damals im Ersten ausgestrahlten "Aktuellen Schaubude" deutschlandweit bekannt.

Sein Erfolgsrezept: "Ich war immer authentisch, habe mich nie verstellt." Noch heute sitzt Tiedemann beim Radio hinterm Mikrofon.

Der Moderator feiert seinen 80. Geburtstag auf der Reeperbahn

Der runde Geburtstag ist für ihn etwas ganz Besonderes: "Ich habe in mir eine große Dankbarkeit, dass ich einmal 80 Jahre alt werden durfte und dass mir zum anderen ganz viele gefolgt sind — ich habe drei Generationen unterhalten", sagt Tiedemann, der zu einer großen Party mit 200 Gästen in die legendäre Kneipe Ritze auf der Reeperbahn eingeladen hat.

Erwartet werden jahrelange Promi-Freunde wie Udo Lindenberg, Peter Maffay oder Otto Waalkes. "Es wird eine ganz bunte Mischung", sagt Tiedemann voller Vorfreude.

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Tiedemann erinnert sich an NDR-Zeit  zurück: Vor 20 Jahren "konnten wir machen, was wir wollten"

Als Spross eines preußischen Adelsgeschlechts wurde er 1943 im pommerschen Stargard geboren. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs musste die Familie Ende 1944 ihr Gutshaus verlassen und nach Holstein flüchten. Nach einer Lehre als Verlagskaufmann arbeitete er als Zeitungsreporter und Südamerika-Korrespondent, bevor er vor 52 Jahren zum NDR kam. "Ich verdanke dem NDR alles", sagt Tiedemann, der heute mit seiner zweiten Ehefrau in Quickborn bei Hamburg lebt.

An die ersten 20 Jahre beim NDR denkt er besonders gerne zurück. "Die 70er und 80er Jahre waren unfassbar, weil wir Herr über uns selbst waren, eigentlich machen konnten, was wir wollten."

Gerne erinnert sich Tiedemann an die Ungezwungenheit und den Zusammenhalt, wenn er mit Kollegen nach Dienst zum "fröhlichen Trinken" — manchmal auch unterm Tisch — zu der damals bekannten Musikkneipe Onkel Pö weiterzog. Oftmals saß er nach wenig Schlaf am nächsten Morgen wieder im Sender. "Ich bin um dann um 9 Uhr vor das Mikrofon getreten und habe erklärt: ,Es ist besser für uns alle, wenn ich jetzt eine halbe Stunde nichts sage.' Die Leute mochten diese Ehrlichkeit."

Früher ist er oft auf die schiefe Bahn geraten — gerettet hat ihn sein Glaube an Gott

Doch das schillernde Leben hat Folgen: Mit einer Drogenaffäre, Spielsucht und Schulden gerät er in die Schlagzeilen. "Darüber möchte ich nicht mehr sprechen", sagt der vierfache Vater. Geholfen hat ihm in dieser schwierigen Phase sein tiefer Glaube zu Gott.

Immer wieder hatte er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Wie geht's ihm heute? "Es ist immer noch nicht, wie es sein sollte. Ich habe immer noch große Schwierigkeiten mit dem Gehen." Einen Rollator brauche er inzwischen nicht mehr. "Ansonsten fühle ich mich pudelwohl."

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