Hitzige "Winnetou"-Debatte: Jetzt mischt sich auch Uschi Glas ein

In den Sechziger Jahren feierte die Figur des amerikanischen Ureinwohners Winnetou mit insgesamt elf Filmen große Erfolge. Was damals als reine Unterhaltung angesehen wurde, wird heute etwas kritischer betrachtet. Die Neuauflage "Der junge Häuptling Winnetou" hat sogar eine Rassismus-Debatte ausgelöst. Jetzt erklärt ein Star der originalen Filme, was er von der Diskussion hält.
Uschi Glas über "Winnetou"-Streit: "Man soll aufhören, über etwas zu schimpfen"
"Winnetou" verhalf einigen Schauspielerinnen und Schauspielern zu ihren ersten großen Auftritten. Darunter auch Uschi Glas, die 1966 in "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" die titelgebende Hauptfigur spielte. "In den Filmen und den Romanen gibt es Gute und Böse. Sie haben weiße oder rote Haut. Es bildet das echte Leben ab", sagt Glas im Gespräch mit "Bild".

Dass der neue Film derart in die Kritik geraten ist und die dazugehörigen Kinderbücher jetzt sogar vom Verlag Ravensburger vom Markt genommen wurden, kann Uschi Glas nicht verstehen. "Man soll doch aufhören, hier auf Biegen und Brechen einen Anlass zu finden, über etwas zu schimpfen."
Witwe von "Winnetou"-Darsteller Pierre Brice bezieht ebenfalls Stellung
Kritiker werfen den Machern der neuen Werke die Reproduktion rassistischer Stereotype vor. Einige Fans sehen darin aber einen Fall von "Cancel Culture". Auch die Witwe von "Winnetou"-Hauptdarsteller Pierre Brice stellt sich in der Debatte klar hinter die Neuauflage und erklärt dazu: "Ich habe erlebt, wie sehr die Geschichten den Menschen Werte wie Frieden, Kameradschaft, Gleichberechtigung, Toleranz und Nächstenliebe vermitteln. Das hat der liebe Pierre in all seinen Jahrzehnten gelebt."

Bislang wird der Film "Der junge Häuptling Winnetou" noch in den Kinos gezeigt. Ob sich die Fans oder die Kritiker in der Diskussion durchsetzen können, bleibt abzuwarten.