Heul-Vorwürfe und bitterer Abgang: Theater-Premiere in München eskaliert

Die München-Premiere von "Bette und Joan" mit Désirée Nick (67) und Anouschka Renzi (60) ist mit Spannung erwartet worden. Und diese hat sich direkt für alle sichtbar UND spürbar entladen. Begann die fröhliche Party noch mit einem gemeinsamen Auftritt, so endete der Abend mit bösen Vorwürfen, unschönen Zickereien und einem dramatischen Abgang. Die beiden Hauptdarstellerinnen hatten schon zuvor gegeneinander gestichelt (auch in der AZ). Sie sind beste Feindinnen!
Duell der Diven: Zicken-Zoff bei Désirée Nick und Anouschka Renzi im Theater in München
Was führte zur explosiven Stimmung nach der mit lautem Applaus bedachten Premiere in der Komödie im Bayerischen Hof? Anouschka Renzi wollte in Interviews nicht wieder erneut über den Grund des seit 20 Jahren anhaltenden Disputs sprechen (Gerichtszoff nach fiesen Unterstellungen zu angeblichen Beauty-Eingriffen). Désirée Nick betonte dagegen, dass sie überhaupt froh über das Erscheinen ihrer Theater-Partnerin sei, sodass man "Bette und Joan" in München aufführen konnte.
"Hat geheult": Désirée Nick erzählt von Tränen hinter den Kulissen
Und nach weiteren, getrennt voneinander geführten AZ-Gesprächen, knallte es zwischen den beiden Hitzköpfen. Man zeigte sich fortan nicht mehr Seite an Seite. Denn Désirée Nick sagte der AZ, dass die erste Hälfte der Vorstellung nicht zufriedenstellend verlaufen sei. Nick behauptete, dass es deshalb Tränen hinter der Bühne gegeben habe: "In der Pause saß Anouschka in der Garderobe und hat geheult. Ich wollte in die Maske, habe aber gesehen, wie Tränen über die Schminke liefen."
"Große Herausforderung": Anouschka Renzi über Unterschiede zu Désirée Nick
Den Vorwurf ihrer Kollegin, sie habe hinter der Bühne geweint, wollte Anouschka Renzi nicht auf sich sitzen lassen. In der AZ reagierte sie gereizt, gab aber auch zu: "Ich habe gesagt, dass ich nervös war und nicht zufrieden. Aber ich sitze doch nicht da und heule!" Die erste Spielhälfte sei für Renzi aber tatsächlich eine Herausforderung gewesen, wie sie selbst einräumte: "Der erste Teil war schwer für mich. Für mich ist es schwierig, wenn Spielen immer Kampf und Konkurrenz ist."
Dabei machte Anouschka Renzi deutlich, wie unterschiedlich sie und Désirée Nick seien: "Ich bin viel introvertierter und schüchterner. Für mich ist diese Arbeit hier eine sehr große Herausforderung. Ich glaube, dass wir sehr unterschiedlich sind, uns aber auch ergänzen." Ihre anfängliche Nervosität konnte Renzi aber im Laufe der Vorstellung überwinden: "Im zweiten Teil hatte ich mehr Spaß, da war ich lockerer."
Désirée Nick und Anouschka Renzi: Friedensangebot abgelehnt
Weil es zuvor ein Angebot für ein klärendes Gespräch bei einem Mittagessen gegeben hat? Das wiederum behauptete Désirée Nick in der AZ. Die Kabarettistin meinte: "Kurz vor dem Auftritt vor Teil zwei bat sie mich, mit mir Frieden zu schließen und essen gehen zu wollen. Dabei hatte sie doch medial überall verkündet, mich so gut es geht ignorieren zu wollen. Da hat sie sich angesichts eines Zweipersonenstückes wohl zu viel vorgenommen."
Anouschka Renzi über Désirée Nick: "Keine Bühnenpräsenz"
Anouschka Renzi fand deutliche Worte zur Spielqualität ihrer Kollegin und meinte: "Das ist keine Bühnenpräsenz, das ist Show." Désirée Nick hielt hingegen das Verhalten von Renzi für unprofessionell, nachdem diese mit ihrem Hund Cooper auf der Party erschienen ist: "Ich bin der Meinung, Haustiere haben auf Premierenfeiern nichts zu suchen. Ich habe so etwas auch noch nie erlebt, zumal sie keinen Taschenhund hat. Das Tier wird durch all die Kameras und die vielen Menschen nervös. Der Hund kann kaum gebändigt werden. Es geht an einem solchen Abend doch um die Leistung auf der Bühne. Auch die Tatsache, dass ich eine Tierhaarallergie habe, spielt für Frau Renzi natürlich überhaupt keine Rolle."
Jochen Busse, Hans Stadlbauer und Co.: Star-Aufgebot im Bayerischen Hof
Mittendrin stand da nun Komödien-Chef René Heinersdorff, der lieber stärkend zu Häppchen griff und wegen des Theaters den Kopf schüttelte. Auch die anderen Premierengäste waren von der dicken Luft sichtlich irritiert – hatten sich aber nach zwei Jahrzehnten wohl an die permanenten Streitigkeiten zwischen Nick und Renzi gewöhnt. Schauspielgrößen wie Jochen Busse und Hans Stadlbauer feierten gemeinsam mit den Kessler-Zwillingen, Carolin Reiber und Florian Odendahl den München-Auftakt von "Bette und Joan". Anouschka Renzi hielt es dagegen nicht länger aus. Sie verließ ihre eigene Premiere vorzeitig und verschwand eilig mit Hund Cooper in die laue Sommernacht – ganz ohne weiteres Donnerwetter.