Hape Kerkeling vergleicht Sahra Wagenknecht mit Kunstfigur Horst Schlämmer: "Alles, was geht"
Der Komiker und Autor Hape Kerkeling würde ein Verbot der Partei AfD befürworten. Das sagte der 59-Jährige der Wochenzeitung "Die Zeit". Das war nicht das erste Mal, dass sich der 59-Jährige politisch äußerte. Außerdem erklärt er, wie Horst Schlämmer und Sahra Wagenknecht für ihn zusammenhängen.
Hape Kerkeling über die AfD: "Das ist gegen unsere Verfassung"
"Unser Grundgesetz ist doch ziemlich eindeutig in Artikel 1, wenn es sagt, die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt immer und überall. Wer sich daran nicht hält, ist Feind unserer Verfassung. So einfach und so kompliziert ist das", erläuterte er.
Weiter meint er: "Es ist für mich ziemlich eindeutig, dass die AfD gegen diesen Grundsatz verstößt und vor allem auch von dem Prinzip getrieben ist, dass eben nicht alle Menschen gleich sind, sondern dass wir Unterschiede machen sollten. Das tragen sie in ihrer Politik noch nicht wirklich nach außen."
"Aber in der Ideologie dieser Partei wird dieser Gleichheitsgrundsatz sehr stark infrage gestellt. Wer diesen infrage stellt, hat nichts im Bundestag verloren. Das ist gegen unsere Verfassung", stellt der Autor außerdem klar.
Hape Kerkeling stichelt gegen Sahra Wagenknecht: "Ein starkes Stück"
Kerkeling sprach in dem Interview auch über die Art, wie Soziale Medien seiner Meinung nach den öffentlichen Diskurs verändern. Seine Satire-Politikerfigur Horst Schlämmer, die das politische Credo "Einfach durchwurschteln" vertrat, verglich er mit der langjährigen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Sie war aus der Partei ausgetreten, um ein Konkurrenzprojekt zu gründen, mit der sie bei der Europawahl im Jahr 2024 antreten möchte.

Sie teile die Agenda Schlämmers, einfach von allem ein bisschen anzubieten – "Links, liberal, konservativ, alles, was geht", so der Komiker. Er stichelte weiter: "Dass Sahra Wagenknecht das Original so nachmacht, ist schon ein starkes Stück."
Umzug nach Köln: Hape Kerkeling wechselt wegen homophober Stimmung den Wohnort
Das Interview mit "Die Zeit" war nicht die erste Gelegenheit, zu der sich der 59-Jährige politisch äußerte. Zuletzt sprach er sich im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur gegen die deutsche Politik aus: "Dieses Land hat insgesamt ein gewaltiges Problem." Dabei spielte er vor allem auf die fehlende Regierungsarbeit an.
Außerdem diskutierte er im Sommer mit Maybrit Illner in ihrer Show darüber, dass er manchmal das Gefühl habe, dass man heute in einer ähnlichen Zeit lebe wie vor 100 Jahren. Besonders im Privatleben spüre er die Situation. Weil die Atmosphäre in der Hauptstadt "deutlich homophober" geworden sei, zog der er mit seinem Mann vor einigen Jahren sogar nach Köln.