Fritz Karl: "Mit Elena Uhlig war es Liebe auf den ersten Blick"

Der Schauspieler Fritz Karl spricht im Interview über seine fünf Kinder, die Liebe, Eifersucht und Fliegenfischen - und über seine Lebensgefährtin Elena Uhlig.
von  (ili/spot)

Schauspieler Fritz Karl (46) sorgt nicht nur zusammen mit Lebensgefährtin und Kollegin Elena Uhlig (38, "Sexstreik") für top Unterhaltung, auch im Fernsehen und auf der Leinwand sieht man dem Schauspieler gerne zu, was ihm neben sechs anderen österreichischen Kollegen eine Nominierung für den "Deutschen Schauspielerpreis 2014" (Verleihung: 10.2.) eingebracht hat. Von Karls Können kann man sich am heutigen Montagabend wieder überzeugen: Um 20.15 Uhr ermittelt er im ZDF: "Inspektor Jury - Der Tote im Pub", die Verfilmung eines der zahlreichen Martha-Grimes-Romane, die in Deutschland mehr als vier Millionen Mal verkauft worden sind, lief bereits mit großem Erfolg im ORF.

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Mit der Nachrichtenagentur spot on news hat der Schauspieler vorab über die Liebe auf den ersten Blick gesprochen, über den Konkurrenzkampf zwischen Geschwistern und über das Fliegenfischen, das nicht nur was für Kerle ist, im Gegenteil. Und als Wirtssohn hat er dann gleich noch geklärt, was an dem Spruch "Wer nichts wird, wird Wirt" dran ist.

Herr Karl, glauben Sie an die Liebe auf den ersten Blick?

Fritz Karl: Ja, das ist mir auch privat passiert mit Elena Uhlig. Als wir uns das erste Mal gesehen haben, standen wir uns gegenüber und waren aufgeregt wie zwei Teenager.

Liebe trübt aber auch den Verstand, heißt es.

Karl: Wenn man jemanden liebt oder sich ihm zugehörig fühlt, kann es passieren, dass man über gewisse Dinge hinwegsieht oder nicht ganz kritisch ist. Das ist aber nicht nur negativ. Es ist auch schön und ein wunderbarer Zustand, wenn man verliebt ist und die Liebe die Sinne trübt.

Im Krimi ("Inspektor Jury") will eine Frau heiraten, weil sie nicht allein sein will. Käme das für Sie in Frage?

Karl: Ich persönlich würde nicht aus diesem Grund heiraten, aber natürlich ist das Alleinsein ein großes Problem unserer Zeit. Viele flüchten sich in virtuelle Welten und versuchen dort Kontakt zu knüpfen. Zum Glück habe ich das Problem nicht. Ich habe fünf Kinder, bin in einer Beziehung und lebe in einer Großfamilie. Da ist es eher so, dass man die Momente sucht, in denen man mal alleine ist. (lacht)

Sie und Ihre Partnerin Elena Uhlig sind beide Schauspieler. Wie organisieren Sie den Alltag?

Karl: Der Rückhalt durch die Großfamilie ist schon da, wir haben aber auch eine Kinderfrau. Grundsätzlich versuchen wir, die Jobs so einzuteilen, dass einer von uns beiden bei den Kindern ist. Manchmal passiert es trotzdem, dass wir beide gleichzeitig weg sind. Da habe ich aber das Gefühl, dass die Kinder damit sehr gut umgehen können. Mehr noch, sie genießen es sogar ein bisschen. Als Elternteil leidet man viel mehr unter der Trennung und dem schlechten Gewissen.

Konkurrenz zwischen Geschwistern. Kennen Sie das?

Karl: Ich hab das nicht so erlebt, weil ich der älteste bin und relativ früh im Internat und damit weg von zu Hause war. Dann war ich ein paar Jahre wieder da und ging dann auf die Schauspielschule. In der Vaterrolle sehe ich den Konkurrenzkampf zwischen den Geschwistern aber natürlich sehr wohl. Wie in jeder Gruppe gibt es da ganz starke Kämpfe um Liebe, Raum, Macht und die Position. In der Situation befinden wir uns alle täglich, wenn man aber verwandtschaftlich verbunden ist, ist es oft schmerzlicher.

Sollten Eltern da eingreifen?

Karl: Absolut. Wenn ich mehrere Kinder habe, muss ich natürlich versuchen, da ausgleichend zu wirken. Außerdem versuche ich, meine Liebe gleich zu verteilten.

Kommissar Jury und der hochintelligente Adlige Melrose Plant (Götz Schubert) - das ist so ein bisschen Intuition und Intelligenz. Was entscheidet bei Ihnen, Kopf oder Bauch?

Karl: Bauch, ganz klar. Und der hat ganz gute Antennen, mein Gefühl täuscht mich selten.

Der Kommissar empfiehlt dem Lord, er solle lieber Golfspielen oder jagen. Wären das auch Hobbys für Sie?

Karl: Golfspielen auf keinen Fall. Jagen schon eher, ich bin Fliegenfischer. Das ist nicht einfach nur dasitzen, es hat mit Technik und Ästhetik zu tun. Man muss einen Fluss lesen können und sich mit Insekten auskennen. Ansonsten hat mich die Jagd nie wirklich interessiert.

Warum ist das Fischen tendenziell eher was für Männer oder Jungs?

Karl: Sie glauben gar nicht, wie viele Frauen ich kenne, die Fliegenfischen. Ich kenne sogar ganz fantastische Fliegenfischerinnen. Ich kenne aber tatsächlich nur wenige Frauen, die am Teich sitzen und den Wurm baden oder den Maiskolben ins Wasser halten.

Ist es denn nicht ein Problem, dass man so still sein muss?

Karl: (lacht) Man muss nicht unbedingt still sein, beim Fischen, man muss sich nur still bewegen. Grundsätzlich finde ich es übrigens erschreckend, wenn Frauen plötzlich still werden.

Im Krimi wird ein Schauspieler Wirt. Wäre das für Sie auch eine Option, wenn Sie mal keine Lust mehr haben?

Karl: Mein Weg war eher umgekehrt. Ich komme aus einer Gastronomie-Familie und bin Schauspieler geworden. Und weil ich die Gastronomie kenne, weiß ich, wie schwierig und anstrengend das ist. Auch eine kleine Bar oder Trattoria läuft nicht nebenher. Es ist ein Fulltimejob, der um 7 Uhr anfängt und bis in die Nacht geht... Alles andere, nur das nicht.

"Wer nichts wird, wird Wirt?", stimmt dann also nicht?

Karl: Null! Ich glaub, der Spruch stützt sich nur auf das wird-Wirt-Wortspiel.

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