Erklärung nach Bären-Angriff: Andreas Kieling "nicht gnädig zu Tieren"

Andreas Kieling wurde bei Dreharbeiten in den Karpaten von einem Bären angegriffen und verletzt. Der ZDF-Tierfilmer gibt immer mehr Details von der Attacke preis und erklärt, warum er "nicht gnädig zu Tieren" sei.
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Tierfilmer Andreas Kieling überlebte einen Bären-Angriff bei Dreharbeiten. Die AZ zeigt das Schock-Foto verpixelt.
Tierfilmer Andreas Kieling überlebte einen Bären-Angriff bei Dreharbeiten. Die AZ zeigt das Schock-Foto verpixelt. © dpa/Jens Kalaene, privat

Noch immer sieht man Andreas Kieling die Verletzungen an. Der Tierfilmer war am Mittwochabend bei "Stern TV" zu Gast, wo er von der Bären-Attacke berichtete. "Ich weiß, dass ich für einen Moment gedacht habe: Das war es jetzt, das überlebst du nicht", erzählte Andreas Kieling. Zuvor sagte Moderator Steffen Hallaschka: "Es ist nicht übertrieben, dass wir beinahe hier heute einen Nachruf hätten senden müssen."

Vor Bären-Angriff: Andreas Kieling bewegte sich gegen den Wind

An der Grenze von Rumänien und der Ukraine drehte Kieling für eine neue Doku. Seltene Wasservögel wollte er beobachten und filmen, als er vom Bären angegriffen wurde. Er sei extrem langsam geschlichen und habe sich gegen den Wind bewegt, erklärte Andreas Kieling. Er vermutet, dass er einen Bären beim Schlafen gestört habe. Weil der Bär sich bedroht gefühlt habe und nur seinem Instinkt gefolgt sei, würden solche Unfälle eben passieren, so Kieling weiter. 

Andreas Kieling war am Mittwochabend bei "Stern TV" zu Gast.
Andreas Kieling war am Mittwochabend bei "Stern TV" zu Gast. © Screenshot RTL+

"Bär hat mich skalpiert": Hand schützte Wirbelsäule

Zusammengekauert am Boden und mit der Hand in seinem Nacken schützte sich Andreas Kieling vor den Pratzen und Zähnen des Bären. Anstelle der Halswirbelsäule sei so nur die Hand zertrümmert worden, vermutet der Tierfilmer. Vermutlich habe ihm diese Reaktion das Leben gerettet. "Der Bär hat mich skalpiert."

Nach der Bären-Attacke sucht Andreas Kieling den Fehler bei sich selbst. "Auch mich traumatisiert so etwas", sagte der 63-Jährige in der "Süddeutschen Zeitung". "Ob ich also genau dort noch mal drehen werde? Ich weiß es nicht. Aber ich werde aus meinen Fehlern lernen."

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Nicht gnädig: "Das ist der völlig falsche Ansatz"

Dem Bären nehme er den Angriff nicht übel. "Den Bären hat keine Schuld getroffen", so Kieling. Warum so gnädig? "Ich bin nicht gnädig zu Tieren. Das ist der völlig falsche Ansatz! Das Tier ist seinen Instinkten gefolgt. Wir würden heute kein Interview führen, wenn ich mich nicht in die Seele von Tieren hineinversetzen könnte. Der deutsche Bildungsbürger hat ganz andere Attribute zu wilden Tieren. Er romantisiert sie. So denke ich aber nicht. Ich frage mich: Was sieht das Tier in mir? Ich bin für das Tier der Eindringling." 

Andreas Kieling: Risiko ist Teil seines Jobs

An seiner Arbeit werde der Angriff nichts Grundsätzliches ändern. "Jetzt war es kurz davor, dass ein Bär der Grund für meinen Tod gewesen wäre. Aber deshalb werde ich meine Arbeit nicht aufgeben", sagte er der "SZ" weiter. Ein gewisses Risiko sei Teil seines Berufs. "So wie ein Feuerwehrmann sich dem Feuer aussetzt, weil es sein Job ist, Menschen zu befreien." 

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