Auch diese Stars litten unter Wochenbettdepressionen
München - Als Box-Profi Wladimir Klitschko (39) und die US-Schauspielerin Hayden Panettiere (26, "Nashville") im Dezember des vergangenen Jahres ihr erstes Kind bekamen, war die Freude groß: Überall war von Elternstolz und dem Babyglück über Tochter Kaya die Rede. Aber als Panettiere dann im September erstmals öffentlich über ihre postnatale Depression sprach, hörte niemand so genau hin. Stattdessen begegnen Frauen wie die Verlobte von Klitschko oder die Schauspielerinnen Brooke Shields und Gwyneth Paltrow dem häufigen Vorurteil, dass sie schlechte Mütter seien und ihnen außerdem die Selbstbeherrschung fehle. Das macht nichts besser, wissen auch Victoria Beckham, Alanis Morissette und Courteney Cox.
Gwyneth Paltrow: "Als ich ganz unten war, war ich ein Roboter"
Nachdem Hollywood-Star Gwyneth Paltrow (43, "Mortdecai") 2006 ihr zweites Kind Moses zur Welt gebracht hatte, fiel sie in eine schwere postnatale Depression: "Als ich ganz unten war, war ich ein Roboter. Ich habe nichts gefühlt. Ich hatte keine mütterlichen Gefühle für ihn - es war schrecklich", sagte sie der britischen Ausgabe der "Vogue" vier Jahre später. Und beschreibt damit die Mischung aus Niedergeschlagenheit, Trauer und Wut auf das Baby - Gefühle, die sich schließlich zu unerträglichen Selbstzweifeln verdichten.
Brooke Shields: Wochenbettdepressionen sind kein Stigma
Auch ihre Kollegin Brooke Shields (50, "Freeway") musste diese Erfahrungen machen, nachdem sie 2003 ihre erste Tochter zur Welt gebracht hatte. Die in den Achtzigern berühmt gewordene Shields spielte mit Selbstmordgedanken, bevor sie in die Offensive ging, ärztliche Hilfe in Anspruch nahm und ein Buch über ihre erschütternden Erlebnisse im Kampf mit der eigenen Seele schrieb.
Victoria Beckham: "Ich habe drei Monate lang geweint"
Victoria Beckham (41): Ex-Spice Girl, Modedesignerin, Profi-Ehefrau und vierfache Mutter - eine ganz Taffe, der nichts etwas anhaben kann? Weit gefehlt, denn das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wochenbettdepressionen, wie sie auch Beckham nach der Geburt ihres ersten Sohnes Brooklyn 1999 gequält haben, sind nämlich kein Zeichen von Schwäche, sondern eine ernstzunehmende Krankheit: "Ich bin nach der Geburt über drei Monate lang im Jogginganzug herumgelaufen und habe geweint", erzählte sie 2012 der US-Ausgabe des "OK!"-Magazins.
Alanis Morissette: Vom Babyblues zur Depression
Die Wochenbettdepression wird wissenschaftlich auch als postpartale Depression bezeichnet. Eine Störung, die nach der Trennung, also der Entbindung auftritt. Dass es davon verschiedene Stufen gibt, musste auch die kanadisch-US-amerikanische Sängerin Alanis Morissette (41, "Ironic") erfahren. 2012 sprach sie in einem Interview mit "Entertainment Tonight Canada" über eine 16 Monate andauernde Depression, die weit über das Stimmungstief hinausging, das man auch Babyblues oder Heultage nennt: "Ich dachte, es sei nur eine holprige Phase - wenn ich einfach weitermache, würde es schon weggehen. Doch ich erkannte dann, dass ich viel zu lange gewartet habe, mir Hilfe zu holen."
Courteney Cox: "Meine Hormone waren verprügelt"
Auch die US-Schauspielerin Courteney Cox (51, "Friends") musste diese Erfahrung machen - allerdings nicht direkt nach der Geburt ihrer Tochter Coco 2004, sondern etwa ein halbes Jahr später: Sie hatte Selbstmordgedanken und nannte das Gefühl, das sich ihrer bemächtigte, "smallness" - sie fühlte sich also verletzlich und klein: "Ich ging durch eine wirklich harte Zeit. Ich konnte nicht schlafen, mein Herz raste. Und ich war wirklich deprimiert. Ich ging zum Arzt und fand heraus, dass meine Hormone gewissermaßen verprügelt waren", erzählte sie später der "USA Today". Erst mit professioneller Hilfe und einer entsprechenden Hormontherapie konnte sie die Krankheit besiegen.
Leiden auch Sie unter Depressionen? Hilfe bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111