400 Freunde verabschieden sich vom Dicken Fritz

Sein großes Herz, das am Ende nicht mehr schlagen wollte, wurde an diesem Montagmorgen nochmal deutlich: Riesiger Andrang bei der Beerdigung vom Dicken Fritz, Münchens Rotlicht-König, der in Wahrheit Friedrich Ewald hieß und mit 72 Jahren in seiner Wohnung in Aschheim tot aufgefunden worden ist (AZ berichtete exklusiv).
Sinatras "My Way" zum Abschluss
400 Freunde kamen zum Friedhof am Perlacher Forst, um ihrem geschätzten Weggefährten ein letztes Servus mit auf den Weg zu geben. Darunter viele Halbwelt-Größen, die es sonst nie in die Öffentlichkeit drängt.
Der Pfarrer sprach bewegende Worte, viele Tränen flossen, bei seinen Ex-Lebensgefährtinnen und seinen Kindern (8 bis 37 Jahre). Doch die Bordell-Branche, in der Fritz so erfolgreich war (Leierkasten), wurde mit keiner Silbe erwähnt. Dafür lief zum Abschluss Sinatras "My Way", das besser zum Fritz passte als viele Worte.
Drei Leichenschmäuse
Nach der Beisetzung fanden gleich drei Leichenschmäuse statt – u. a. im ehemaligen Zar in der Rosenheimerstraße und im Steirer am Markt. Party-Hopping zum Schluss. Seine Freunde waren sich sicher: "Die Feier hätte Fritz gefallen."
Dabei: Georg "Hammerschorsch" Steinherr, Stefan Grosse (Blauer Bock), Hamburgs Kiez-Pate Carsten Marek, Hugo Bachmaier (Hofbräu), Wiesnwirt Werner Hochreiter, Giulia Siegel, Bodo Müller. Münchens Rotlicht-Pate Walter Staudinger reiste lieber doch nicht aus Amerika an.