Wie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den Strompreis gerechter machen will

Im Norden stehen mehr Windräder, dennoch ist der Strom in Bayern billiger. Das soll sich ändern, geht es nach Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Lisa Marie Albrecht
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Dass es im Norden Deutschlands mehr Windräder gibt, der Strom in Bayern aber günstiger ist, ist Wirtschaftsminister Robert Habeck ein Dorn im Auge.
Dass es im Norden Deutschlands mehr Windräder gibt, der Strom in Bayern aber günstiger ist, ist Wirtschaftsminister Robert Habeck ein Dorn im Auge. © Christian Charisius/dpa/Pool/dpa

Berlin/München - Der Bundeswirtschaftsminister will für eine einheitlichere Verteilung der Stromkosten werben: Wie der "BR" berichtet, wollte Robert Habeck (Grüne) bei der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am Donnerstag einen Vorschlag für eine Reform der sogenannten Verteilnetzentgelte einbringen.

Denn, so der Sender: In Deutschland gibt es zwar nur eine Strompreiszone, bei den Kosten für das Stromnetz gibt es jedoch erhebliche regionale Unterschiede. Bundesweit gebe es fast 900 verschiedene Netzentgelte, in Bayern allein 228 Verteilnetzbetreiber.

Trotz mangelnder Windräder: Strompreis in Bayern am niedrigsten

Der Freistaat hat Glück, denn durch dieses System ist der Strom dem Bericht zufolge am günstigsten von allen deutschen Flächenländern. Im Norden hingegen zahlt man demnach deutlich mehr, und das obwohl hier – anders als im Freistaat – mehr Windräder stehen und klimafreundliche Energie produzieren.

Laut "BR" kann sich selbst die Bayerische Staatsregierung inzwischen für eine Reform erwärmen, weil das bisherige System oftmals Stromkunden auf dem Land gegenüber den Städten benachteilige. Demnach will Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) aber kein bundesweit einheitliches Netzentgelt sondern lediglich eine Teilangleichung.

Habecks Pläne: Länder fordern schnellere Planungen

Zuletzt hatten sich mehrere Bundesländer, darunter etwa Schleswig-Holstein, für ein solches einheitliches Netzentgelt ausgesprochen. Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), hatte sich für eine bundesweite Aufteilung der Netznutzungsgebühren ausgesprochen. Derzeit würden Erzeuger von grüner Energie benachteiligt.

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Inwiefern Habecks Vorschlag Aussichten auf Erfolg hat, war zunächst offen. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin forderten die Länder am Donnerstag schnellere Planungen. Der Bedarf für schnellere Genehmigungen sei unbestritten da, sagte der MPK-Vorsitzende, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD, nach Gesprächen der Länderchefinnen und -chefs.

Gerechte Strompreise: Wirtschaftsminister Robert Habeck will Vorschläge machen

Das zeige der Bereich der Erneuerbaren Energien mit einer ganzen "Welle" von neuen Gesetzen. "Aber zu langsam, zu umständlich und zu kompliziert und deswegen auch zu teuer sind wir natürlich in vielen anderen Bereichen", sagte er.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte: "Bundeswirtschaftsminister (Robert) Habeck hat angekündigt, konkrete Vorschläge zu machen. Sie müssen jetzt auf den Tisch." Es gehe ihm insbesondere um die "klimaneutrale Mobilität und den Ausbau der erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne."

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  • am 11.04.2024 13:42 Uhr / Bewertung:

    Wieviel kostet den Steuerzahler eigentlich so ein Fotoshooting des "Grünen" vor einem Offshore-Windradl?

  • Geradeaus-Denker am 16.06.2023 17:34 Uhr / Bewertung:

    Mein Gegenmodell zu den meisten Kommentare hier, wäre schon im Herbst 2023 eine Klima- und Wirtschaftskompetente Staatsregierung in Bayern zu wählen. Wer es weiter verhindert, im Land Strom zu produzieren und stattdessen von der Bundesregierung Stromsubventionen fordert, hat es noch nicht verstanden. Statt Bürgerstromparks auf de Weg zu bringen und zu helfen gemeinsam Photovoltaik auf Mehrfamilienhäuser zu bringen, hat noch einen weite Weg. Und wer Wasserstoff importieren möchte, hat die Mitteilung Putins zur geopolitischen Unabhängikeit unserer Energieversorgung noch nicht verstanden. Warum sollen wir die Vermögen von Despoten vergrössern?
    Und die CSU schreibt sich ein "Weiter so!" ins Parteiprogramm.

  • Der wahre tscharlie am 16.06.2023 17:29 Uhr / Bewertung:

    Wenn man die Reaktionen aus den einzelnen Bundesländern ansieht, auch Bayern, so scheint Habeck nicht ganz Unrecht zu haben.

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