Weise räumt Mitverantwortung im Fall Franco A. ein
Berlin - "Hier sind schwere Fehler passiert. Das muss ich auch verantworten", sagte Weise der "Süddeutschen Zeitung". Es sei aber auch von Anfang an klar gewesen, dass die schnellen Neueinstellungen und kurzen Schulungen von Mitarbeitern "auf Kosten der Qualität gehen müssen. Die Alternative wäre gewesen, weiter verzögerte Asylverfahren zu haben." Natürlich sei durch diese Veränderungsprozesse das Risiko von Fehlentscheidungen gestiegen, sagte Weise.
Das BAMF hatte dem Soldaten nach einer Anhörung auf Französisch Ende 2016 eingeschränkten Schutz als Kriegsflüchtling aus Syrien gewährt. Der rechtsextreme Oberleutnant wird verdächtigt, einen Terroranschlag geplant zu haben. Er sitzt in U-Haft. Das BAMF überprüft nach seinem Auffliegen 2.000 bereits abgeschlossene Asylverfahren.
Weise hatte die Leitung des BAMF zum Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung im Herbst 2015 übernommen - neben seiner Arbeit als Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit. Zum Jahresanfang übernahm Jutta Cordt die BAMF-Leitung.
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