Vorpommern und München: Galaxien entfernt

Clemens Hagen, Politik-Vize der Abendzeitung, kommentiert die Unterstützung von Theo Waigel für Angela Merkel.
von  Clemens Hagen
Politik-Vize Clemens Hagen über Waigels Unterstützerkreis.
Politik-Vize Clemens Hagen über Waigels Unterstützerkreis. © AZ-Montage/Florian Eckl/dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel Wahlkreis im äußersten Norden Vorpommerns und München sind über 700 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt – und ganze Galaxien, was die Mentalität der Bewohner betrifft. So leuchtet es ein, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel etwas fremdelt, wenn’s ums Verhältnis zu uns Bayern geht. Sie, die evangelische Pfarrerstochter, die Physikerin, der Kopfmensch, sie tut sich (logischerweise) schwer mit unserem oft krachert-lederhosenbewehrten "Mia san Mia"-Selbstverständnis.

Für Konservative keine Alternative

Einfach hatte sie’s auch nie mit unserem Oberbayern Horst Seehofer, dessen Parteitags-Kränkung vom November 2015 sie ihm wahrscheinlich bis heute nicht verziehen hat. Auch wenn gerade eine Art Burgfriede zwischen der CDU-Chefin und dem aufmüpfigen CSU-Chef zu herrschen scheint, die Initiative von Ex-Finanzminister Theo Waigel, einen Unterstützerkreis für Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Leben zu rufen, macht durchaus Sinn. Dieser Fanclub soll wohl auch dem letzten Merkel-Skeptiker im Freistaat vor Augen führen, dass es für konservative Wähler in ganz Deutschland – Obergrenze hin, Obergrenze her – im September keine Alternative zur aktuellen Regierungschefin gibt. Das ist wichtig, denn trotz der Erfolge bei den letzten Landtagswahlen ist die Bundestagswahl noch keinesfalls in trockenen Tüchern für die Union.

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