Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen im französischen Wahlkampf

Nach dem vereitelten Terroranschlag in Frankreich werden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Das berichteten französische Medien.
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Die französische Polizei hatte in Marseille zwei mutmaßliche Dschihadisten festgenommen, die laut Anti-Terrorstaatsanwalt François Molins einen Anschlag geplant hatten.
Claude Paris/dpa Die französische Polizei hatte in Marseille zwei mutmaßliche Dschihadisten festgenommen, die laut Anti-Terrorstaatsanwalt François Molins einen Anschlag geplant hatten.

Nach dem vereitelten Terroranschlag in Frankreich werden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Das berichteten französische Medien.

Paris - Innenminister Matthias Fekl hatte bereits angekündigt, dass die Präsidentenwahl an diesem Sonntag von 50.000 Polizisten und Soldaten geschützt werden soll. Die Polizei hatte am Dienstag in Marseille zwei mutmaßliche Islamisten festgenommen, in deren Wohnung ein Waffenarsenal versteckt war. Laut Anti-Terrorstaatsanwalt François Molins drohte ein Anschlag in den nächsten Tagen.

Trotz der Terrorgefahr setzen die Kandidaten ihren Wahlkampf fort. Der sozialliberale Kandidat Emmanuel Macron wird im westfranzösischen Nantes erwartet. Seine rechtspopulistische Konkurrentin Marine Le Pen plant am Abend einen Auftritt in Marseille. Der in Umfragen abgeschlagen auf Platz fünf liegende Sozialist Benoît hat eine Rede in Paris auf dem Programm. Die entscheidende Stichwahl ist für den 7. Mai geplant.

Beim ersten Wahlgang wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen der europafeindlichen Le Pen mit Macron erwartet, der für Europa und eine Partnerschaft mit Deutschland eintritt.

Medien berichteten, dass die Themen Sicherheit und Terrorismus zum Abschluss des Wahlkampfs eine stärkere Rolle spielen werden als bisher. "Ein Ende des Wahlkampfs unter Bedrohung", schrieb die Tageszeitung "Libération". Die Zeitung "Le Parisien" kommentierte, bisher sei der Wahlkampf von der Terrorgefahr verschont geblieben, nun sei das Thema wieder auf der Tagesordnung.

"Der damals sehr kritisierte Ausnahmezustand hat es erlaubt, die Ermittlungen zu starten, die zur Festnahme dieses bedrohlichen Duos von jungen, radikalisierten Franzosen geführt hat", schrieb die Regionalzeitung "L'Alsace" am Mittwoch. Der Ausnahmezustand gilt seit 2015, er war mehrfach verlängert worden.

In der Wohnung der 23 und 29 Jahre alten Verdächtigen hatten Ermittler Schusswaffen, mehr als drei Kilo des gefährlichen Sprengstoffs TATP und eine Fahne der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefunden. Laut Ermittlern war es nicht klar, welches Ziel die Verdächtigen angreifen wollten

Einer der Verdächtigen der vereitelten Anschlagspläne in Frankreich ist seit längerem im Visier der belgischen Behörden. Die Staatsanwaltschaft in Brüssel bestätigte ein Ermittlungsverfahren gegen den in Frankreich festgenommenen Clement B. Der Mann sei für ein Verhör zur Fahndung ausgeschrieben gewesen. Doch gebe es seit Ende 2015 in Belgien keine Spur mehr zu ihm.

Die Brüsseler Staatsanwaltschaft erklärte, die belgischen Behörden - darunter ein auf Terrorismus spezialisierter Ermittlungsrichter in Lüttich - hätten in den vergangenen Tagen aktiv mit der französischen Justiz zusammengearbeitet, um Clement B. aufzuspüren. Details könne man aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.

Lesen Sie hier: Präsidentschaftswahl in Frankreich - Marine im Sinkflug

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