Präsidentschaftswahl in Frankreich: Marine im Sinkflug

Rechtspopulistin Le Pen gerät vor dem ersten Wahlgang kommenden Sonntag unter Druck – wer ihre Gegner sind.
S. Kunigkeit/C. Böhmer |
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"Meine erste Maßnahme als Präsidentin der Republik wird es sein, Frankreich die Grenzen zurückzugeben", sagte die Chefin der rechtspopulistischen Front National, Marine Le Pen.
Kamil Zihnioglu/dpa "Meine erste Maßnahme als Präsidentin der Republik wird es sein, Frankreich die Grenzen zurückzugeben", sagte die Chefin der rechtspopulistischen Front National, Marine Le Pen.

Eine knappe Woche vor der französischen Präsidentenwahl hat die Rechtspopulistin Marine Le Pen ihre Töne gegen Einwanderer und die Europäische Union verschärft. "Die massive Einwanderung ist keine Chance für Frankreich, sie ist ein Drama für Frankreich", sagte die Chefin der Front National (FN) am Montagabend in Paris.

Le Pen kämpft gegen sinkende Umfragewerte. Beim ersten Wahlgang am kommenden Sonntag wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron erwartet. Beide kämen laut Umfragen derzeit auf 22 Prozent der Stimmen.

"Vierer-Rennen" in Frankreich

Der Konservative François Fillon lag mit 21 Prozent ganz knapp dahinter. Der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon kam auf 18 Prozent. Medien sprechen von einem "Vierer-Rennen", selten war die Lage vor einer Präsidentenwahl so kompliziert. Die beiden stärksten Bewerber kommen in die entscheidende Stichwahl.

Le Pen kündigte an, als Präsidentin sofort ein Einwanderungs-Moratorium durchzusetzen, bis härtere Regeln in Kraft seien. Das Moratorium soll explizit die legale Einwanderung umfassen. Sie sprach sich auch für Grenzkontrollen nach den Wahlen aus.

"Meine erste Maßnahme als Präsidentin der Republik wird es sein, Frankreich die Grenzen zurückzugeben." Sie bekräftigte ihre Forderung, aus dem Schengenraum für ein Reisen ohne Grenzkontrollen auszusteigen. Frankreichs Souveränität sei an "Technokraten in Brüssel" abgegeben worden.

"Frankreich den Franzosen"

Am Rande der Kundgebung kam es zu Zusammenstößen zwischen Le-Pen-Gegnern und der Polizei, die auch Tränengas einsetzte. Die Stimmung im Zénith, einem großen Konzertsaal im Nordosten von Paris, war aufgeheizt. Immer wieder skandierten die Anhänger "On est chez nous" ("Wir sind hier zuhause"). Einmal stimmten sie sogar den Ruf: "Frankreich den Franzosen" an.

In einer Art Fern-Duell mit Le Pen hatte Macron sich für ein offenes Frankreich" ausgesprochen. "Von elf Kandidaten wollen uns zehn zu einer Fantasievorstellung der Vergangenheit zurückführen", sagte der Ex-Wirtschaftsminister. Der unabhängig von etablierten Parteien antretende Macron vertritt im Gegensatz zu Le Pen einen pro-europäischen Kurs: "Ich entscheide mich gleichzeitig für ein starkes Frankreich und ein ehrgeiziges Europa."

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