Verfassungsklage wegen Flüchtlingspolitik bleibt Option

In den nächsten 14 Tagen wird Seehofer Kanzlerin Merkel schriftlich aufforden, "an den Grenzen wieder rechtlich geordnete Verhältnisse herzustellen". Sollte sie dem nicht nachkommen, will der bayerische Ministerpräsident vor dem Bundesverfassungsgericht klagen.
az/dpa |
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Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel während der CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth.
dpa Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel während der CSU-Klausurtagung in Wildbad Kreuth.

München/Hamburg - Im Streit über den richtigen Kurs in der Flüchtlingspolitik erhöht Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer den Druck auf Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "In den nächsten 14 Tagen werden wir die Bundesregierung schriftlich auffordern, an den Grenzen wieder rechtlich geordnete Verhältnisse herzustellen", sagte der CSU-Vorsitzende dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Wenn sie das nicht tut, wird der Staatsregierung gar nichts anderes übrig bleiben, als vor dem Bundesverfassungsgericht zu klagen."

Merkel im AZ-Interview: „Bayern leistet Bewundernswertes“

In den ersten Januartagen reisten nach Angaben der bayerischen Staatsregierung im Schnitt etwa 3000 Flüchtlinge pro Tag nach Deutschland ein. Juristische Munition für eine mögliche Klage gegen die Bundesregierung lieferte zuletzt der frühere Verfassungsrichter Udo di Fabio, der Seehofers Meinung bestätigte: In einem Gutachten bescheinigt er der Bundesregierung, mit der Grenzöffnung für Flüchtlinge gegen geltendes Recht zu verstoßen. Der Bund sei "verpflichtet, wirksame Kontrollen der Bundesgrenzen wieder einzuführen, wenn das gemeinsame europäische Grenzsicherungs- und Einwanderungssystem vorübergehend oder dauerhaft gestört ist".

 

Seehofer: Regierung muss für Kosten der Flüchtlingskrise aufkommen

 

Seehofer sagte dem "Spiegel" weiter, gerade weil die Politik der Bundesregierung möglicherweise nicht rechtmäßig sei, müsse sie für die Kosten der Flüchtlingskrise aufkommen. "Vor diesem Hintergrund muss man erst recht darüber nachdenken, dass sich der Bund verstärkt an den Kosten beteiligen muss."

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