Umfrage sieht AfD bundesweit als drittstärkste Kraft
Die AfD hat einer Emnid-Umfrage zufolge erstmals die Zehn-Prozent-Marke in der Wählergunst geknackt. Trotzdem glauben die meisten, dass es sich um ein vorübergehendes Phänomen handelt.
Berlin - Die Alternative für Deutschland (AfD) legt in der Wählergunst weiter zu.
Auch im "Sonntagstrend", den Emnid wöchentlich für die "Bild am Sonntag" erhebt, kommt die Partei nun erstmals auf zehn Prozent (plus 1 Prozentpunkt) und wird damit zur drittstärksten Kraft. CDU/CSU verlieren 2 Prozentpunkte und erzielen nur noch 36 Prozent. Die Grünen kommen auf 9 Prozent (minus 1), die SPD auf 25 Prozent (plus 1). Die Linke liegt unverändert bei 9 Prozent, die FDP bei 5 Prozent. Trotz der guten Umfragewerte glauben 68 Prozent der Befragten, dass die AfD nur eine vorübergehende Erscheinung ist.
Flüchtlingspolitik treibt Wähler zur AfD
Experten führen den großen Zuspruch zur AfD aktuell vor allem auf die Flüchtlingskrise zurück. Die Partei hatte bereits im jüngsten ZDF-"Politbarometer" mit 11 Prozent die Grünen überholt. Im "Deutschlandtrend" der ARD von Mitte Januar hatte die AfD um einen Prozentpunkt auf 10 Prozent zugelegt - und lag damit gleichauf mit den Grünen. Zuletzt hatte ihr der Streit um den Ausschluss bei TV-Duellen vor den Landtagswahlen in drei Bundesländern zusätzlich Schlagzeilen beschert.
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Eine Mehrheit der Deutschen findet es dem "Sonntagstrend" zufolge falsch, die AfD von TV-Duellen vor den Wahlen am 13. März in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt auszuschließen. 53 Prozent wollen demnach, dass die AfD bei den TV-Duellen dabei ist, 34 Prozent der Befragten lehnen das ab. Zuspruch findet die AfD laut Emnid fast ausschließlich bei Männern. Während nur 2 Prozent der wahlberechtigten Frauen derzeit AfD wählen würden, seien es bei den männlichen Bundesbürgern 17 Prozent, berichtet die "Bild am Sonntag".