Ukraine-Krieg: Russlands Präsident Putin baut auf Alternativen zu regulären Truppen

Nach den jüngsten Gebietsverlusten der Russen in der Ostukraine verändert Russlands Präsident Putin laut Militärexperten seine Strategie. Hintergrund ist dabei großer Verlust bei den Streitkräften.
AZ/dpa |
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Kremlchef Wladimir Putin beim Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ).
Kremlchef Wladimir Putin beim Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). © Sergei Bobylev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Washington/Moskau - Angesichts bedeutender Verluste bei seinen Streitkräften im Ukraine-Krieg ist Russlands Präsident Wladimir Putin nach Ansicht unabhängiger Militärexperten immer stärker auf Alternativen angewiesen. 

Gegenoffensive im Nordosten der Ukraine zeigt Wirkung

Der Kreml konzentriere sich zunehmend darauf, schlecht vorbereitete Freiwillige in irregulären improvisierten Einheiten zu rekrutieren, statt sie als Reserve oder Ersatz für reguläre russische Truppen einzusetzen, schrieben die Analysten des Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington am Sonntagabend (Ortszeit).

Einen Grund dafür sehen die Experten in Putins getrübtem Verhältnis zur eigenen Militärführung und dem Verteidigungsministerium über den Sommer hinweg, insbesondere nach den jüngsten Gebietsverlusten. Bei ihrer Gegenoffensive im Nordosten der Ukraine Anfang September sind die ukrainischen Kräfte im Gebiet Charkiw bis an den Oskil vorgestoßen.

Bisher keine Generalmobilmachung in Russland

Eine Generalmobilmachung für den seit mehr als einem halben Jahr dauernden Krieg in der Ukraine gibt es in Russland bisher nicht. Die Armee und Präsident Putin sind daher auf Freiwillige angewiesen.

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Die russischen Streitkräfte rekrutierten zudem zunehmend Strafgefangene, setzten Elemente der russischen Sicherheitsdienste ein und mobilisierten verdeckt Männer aus den teilweise besetzten Gebieten Donezk und Luhansk, hieß es in dem ISW-Bericht weiter.

Die Bildung solcher improvisierten Einheiten werde zu weiteren Spannungen, Ungleichheit und einem Mangel an Geschlossenheit unter den Truppenteilen führen. Angesichts ihrer kurzen Ausbildung verfügten sie über "nur wenig effektive Kampfkraft".

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2 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 19.09.2022 15:27 Uhr / Bewertung:

    "Der Kreml konzentriere sich zunehmend darauf, schlecht vorbereitete Freiwillige in irregulären improvisierten Einheiten zu rekrutieren,"

    Und was bringt das? Nichts. Wenn die erstmal unter Dauerbeschuß liegen und den Krieg richtig ins Gesicht sehen, desertieren die meisten doch.

  • Dr. Right am 19.09.2022 15:15 Uhr / Bewertung:

    Russische Truppen haben anscheinend massive Kriegsverbrechen begangen. Irreguläre russische Truppen werden voraussichtlich noch brutaler vorgehen. Das wird man letztendlich in die Überlegungen einbeziehen müssen, ob und welche weitere Waffen man an die Ukraine liefert. Denn nicht gelieferte Waffen ermöglichen im Zweifel brutale Kriegsverbrechen an der ukrainischen Bevölkerung.

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