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Ukraine-Krieg: Ein Funke Hoffnung - aber nur ein Funke

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke über Putins Kriegstaktik.
Torsten Henke |
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In Kriegszeiten, wenn Bomben und Raketen niedergehen, klammert man sich an jeden Strohhalm. Groß ist die Sehnsucht nach einem Hoffnungsschimmer, der auf ein Schweigen der Waffen in der Ukraine hindeuten könnte. Wie die Meldung, dass sich am Donnerstag im türkischen Antalya die Außenminister aus Moskau und Kiew, Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba, treffen. Ob die Unterredung einen Fortschritt bringen kann, ist jedoch völlig offen.

Wie reagiert Putin auf den massiven Widerstand?

Es bleibt abzuwarten, was Russlands Staatschef Wladimir Putin im Schilde führt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der überraschend starke militärische Widerstand in der Ukraine, die massiven Sanktionen des Westens und das Risiko, dass die Nato zu einer Kriegspartei werden könnte, den Kremlherrscher versuchen lässt, irgendwie von dem Baum zu kommen, auf den er mit dem grundlosen Krieg geklettert ist.

Er könnte versuchen, den Schaden zu begrenzen, indem er Kiew die Zugeständnisse abtrotzt, dauerhaft auf Nato-Mitgliedschaft und Krim zu verzichten sowie die "Volksrepubliken" im Donbass anzuerkennen.

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Putins Angebot der Korridore: Niederträchtigund zynisch

Das bisherige russische Agieren gibt allerdings keinen Anlass zu Optimismus. Die Angreifer gehen mit äußerster Brutalität vor. Geradezu niederträchtig und zynisch ist es, Feuerpausen und humanitäre Korridore anzukündigen, um die Menschen zu zwingen, ihre Heimat in Richtung des Aggressors Russland oder des Vasallen Belarus zu verlassen. Unter Lebensgefahr werden Ukrainer versuchen, sich trotz der Kämpfe nach Westen durchzuschlagen.

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2 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 07.03.2022 20:53 Uhr / Bewertung:

    Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.
    Dass die Korridore nur nach Belarus und Russland führen, ist schlicht menschenverachtend. Genauso gut könnte Putin Korridore direkt in russische Gefängnisse einrichten.

    Und dass Erdogan als Vermittler etwas erreicht, bezweifel ich stark. Erdogan macht mit der Ukraine und Russland Geschäfte, stärker jedoch mit Russland.
    Und ein anderer Aspekt spielt für mich noch eine Rolle. Seit dem "Putsch" hat Erdogan die Presse massiv eingeschränkt, Hundertausende von Menschen eingesperrt. Er ist also, in meinen Augen, Putin näher, als der Ukraine, die "nur" eine Demokratie möchte.

  • NightOwl_MUC am 08.03.2022 01:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Damit die Korridore in russische Gefängnisse aufgrund der immer angespannteren Wirtschaftslage in Russland gar nicht erst genutzt werden können, hat Hr. Putin diese sicherheitshalber ja vorsorglich verminen lassen. Statt den immer weiter talwärts rollenden Rubel für Verpflegung evtl. "militärischer Sonderoperations"-Gefangener auszugeben braucht er ja jeden selbigen, um seine Oligarchen-Freunde zu bezahlen, damit sie ihn weiter unterstützen, bevor sie auf die Idee kommen, ihn maximal zu degradieren.

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