Ude attestiert Seehofer "geistige Nähe" zu Rechtsextremen

In der Asylpolitik setzt Horst Seehofer auf Schlagworte wie "massenhaften Missbrauch", den es mit "rigorosen Maßnahmen" zu bekämpfen gelte. Das bringt ihm viel Kritik von Christian Ude ein – und Lob von Lutz Bachmann.
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Horst Seehofer: Für seine Asyl-Rhetorik wird er von Christian Ude gerügt und von Lutz Bachmann gelobt.
dpa (Montage: AZ) Horst Seehofer: Für seine Asyl-Rhetorik wird er von Christian Ude gerügt und von Lutz Bachmann gelobt.

In der Asylpolitik setzt CSU-Chef Seehofer auf populistische Schlagworte wie "massenhaften Missbrauch", den es mit "rigorosen Maßnahmen" zu bekämpfen gelte. Das bringt ihm massive Kritik von Christian Ude ein – und viel Lob von Lutz Bachmann.

 

München – In einem Interview mit Focus Online äußerte sich der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) zu Seehofers umstrittenen Aussagen. Er beklagt, dass derartige Äußerungen "mehr an die Bierzelte gerichtet [seien], als an die Rechtsprechung". Das könne fatale Folgen haben: "Ich kann nur zu Sachlichkeit mahnen. Es gibt bereits Unterkünfte, die brennen."

 

Dann wird der Ex-OB sogar noch deutlicher: "Wenn die CSU den Flüchtlingen den Aufenthalt möglichst unattraktiv gestalten will, will sie sie vergraulen. [...] Auch Rechtsextreme, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden, wollen Asylbewerber dadurch vergraulen. Eine erschreckende geistige Nähe, vor der man sich als Politiker hüten sollte."

 

Lesen Sie auch: Seehofer kündigt "rigorose Maßnahmen" in der Asylpolitik an

 

Lutz Bachmann: Seehofer vertritt Pegida-Positionen

Ein mehr als zweifelhaftes Lob erhält Seehofer hingegen vom unter anderem wegen Einbruch und Diebstahl mehrfach vorbestraften Pegida-Mitgründer Lutz Bachmann. Der nationalkonservative Aktivist, der Asylbewerber schon als "Viehzeug“ oder "Dreckspack" bezeichnete und in seiner Freizeit auch mal als Hitler-Double posiert, rief dem bayerischen Ministerpräsident bei einer Kundgebung auf dem Marienplatz am Montag zu: „Bravo, Herr Seehofer!“

 

Laut Bachmann vertrete Seehofer nun die selben Positionen wie Pegida, der CSU-Politiker sei also "aufgewacht". Zum Abschluss seiner umstrittenen Rede appellierte er laut Süddeutscher Zeitung noch an die Adresse Seehofers: „Ich bitte Sie inständig, Ihre Aussage in die Tat umzusetzen.“

 

Lesen Sie auch: Seehofer trotzt Urteil - Bayern zahlt weiter Betreuungsgeld

 

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