Tsipras pöbelt im TV: "Angela Merkel ist schwach"

Nur einen Tag, nachdem Alexis Tsipras Angela Merkel am Telefon um Hilfe gebeten hat, teilt er in einem TV-Interview mächtig gegen die Kanzlerin aus. Der Griechen-Premier spricht von Erpressung - und sieht sich selbst als Opfer der ganzen Geschichte.
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Alexis Tsipras sieht sich selbst als Opfer
dpa Alexis Tsipras sieht sich selbst als Opfer

Athen - Alexis Tsipras hat am Montagabend in einem TV-Interview mächtig gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgeteilt - und das nur einen Tag, nachdem er die Bundeskanzlerin am Telefon um Hilfe gebeten hat, weil er die Kreditraten nicht tilgen kann.

In der Sendung "Ston eniko“ auf dem Sender "Star Channel“ wurde der Griechen-Premier von dem Journalisten Nikos Chatzinikolaou vor einem Studio-Publikum interviewt. Hauptthema des Abends war Griechenland und seine Verhandlungen mit seinen Geldgebern, berichtet die Bild-Zeitung.

Lesen Sie hier: Tsipras bittet Merkel am Telefon um Hilfe

Tsipras erklärt, dass sich die Verhandlungen in einer "sehr kritischen Phase" befinden würden und gibt zu: "Wir haben nichts zu bluffen." Danach attackiert er Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf - sagt: „Merkel ist politisch schwach. Deshalb kann sie nicht eingestehen, dass die Griechenland-Politik der letzten Jahre nicht funktioniert hat.“

Der 40-Jährige wirft den Geldgebern vor, dass sie so strikt an dem Sparkurs für Griechenland festhalten würden. Aber der Griechen-Premier teilte nicht nur gegen Merkel aus, auch EZB-Chef Mario Draghi wurde zur Zielscheibe: „Unser Fehler war, dass wir auf eine mündliche Zusage der EZB vertraut haben, uns nichts schriftlich geben ließen“.

Lesen Sie hier: Griechenland: Präsident will alle Schulden zurückzahlen

Tsipras lässt in dem TV-Interview durchklingen, dass er sich als Opfer in der ganzen Geschichte fühlt, spricht sogar von Erpressung. Manche sagen, unsere Geldgeber erpressen uns“, so Tsipras. Oder: „Ich kann akzeptieren, dass ich hereingelegt wurde.“

Griechenland kann nur nach einer Einigung auf ein umfangreiches Reformpaket auf bislang blockierte Hilfen von 7,2 Milliarden Euro hoffen. Die Eurogruppe will bei ihrem nächsten Treffen am 11. Mai darüber beraten.

Angesichts der dramatisch zugespitzten Finanzlage in Griechenland sind aber Gedankenspiele über einen "Plan B", der auch einen Euro-Austritt ("Grexit") umfassen könnte, nicht mehr tabu. Die europäischen Minister diskutierten jedoch nicht bei ihrem am Samstag in der lettischen Hauptstadt beendeten Treffen über Alternativszenarien.

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