"Trotzige Kind-Reaktion": Kabarettist erhebt schwere Vorwürfe gegen Hubert Aiwanger beim BR-Stammtisch

In der Fernsehsendung des Bayerischen Rundfunks "Sonntags Stammtisch" muss sich der Freie Wähler Chef Hubert Aiwanger einigen aktuellen Vorwürfen stellen. Mit in der Runde dabei waren auch der Kabarettist Hannes Ringlstetter, sowie die Politikwissenschaftlerin Ursula Münch und der ehemalige Skirennläufer Christian Neureuther.
Hubert Aiwanger: "Ich lass' mich nicht überall hinschicken, wo man mich gern hätte"
In der Runde diskutierten die Gäste unter anderem über den Bürgerentscheid in Mehring. Dieser hatte vergangene Woche den geplanten Bau von Windrädern abgelehnt. Der Gastgeber Hans Werner Kilz steigt in das Thema direkt mit der Frage an Hubert Aiwanger ein, ob er das Gefühl habe, diesbezüglich mehr getan haben zu müssen. “Das ist absoluter Unsinn. Die Leute haben nicht dagegen gestimmt, weil der Aiwanger nicht dort war”, wehrt sich der Freie-Wähler-Chef. "Ich lass' mich nicht überall hinschicken, wo man mich gern hätte", fügt er hinzu.
“Den Leuten” habe schlichtweg die Planung nicht gefallen, da sie zu wenig eingebunden worden seien. In der Zeit, als Aiwanger noch nicht als Minister dafür zuständig war, wäre dies erforderlich gewesen. Genau aus diesem Grund ginge er auch auf "diese Mittelstands-Kundgebungen", für die er auch kritisiert werde. Er argumentiert in der Sendung, er müsse das Büro auch verlassen und zu den Leuten hingehen.
Hubert Aiwanger: "Ich bin nicht Außendienstmitarbeiter der Grünen"
Daraufhin kritisiert Ursula Münch seine Haltung zum Büro und sagt, wenn die Arbeit im Büro richtig gemacht werde, würden die Menschen das auch mitbekommen. Münch wirft Aiwanger außerdem vor, zu den Kundgebungen zu gehen, um die Gefühle des Unmuts gegenüber der Regierung zu schüren. Sie fordert ihn dazu auf, "lieber Politik für diese Leute machen" und das mehr im Büro und weniger auf Kundgebungen. Darauf reagierte Aiwanger: "Ich bin nicht Außendienstmitarbeiter der Grünen, der rausgeht und die Bauern beschwichtigt."
Hannes Ringlstetter nennt Hubert Aiwanger "ein trotziges Kind"
Natürlich kam die Gesprächsrunde auch auf Aiwangers zuletzt hitzig diskutierte Aussagen bezüglich der Demos gegen Rechts zu sprechen. Auch knapp zwei Wochen später steht Söders Vize weiterhin zu seiner Aussage, die Demo seien "von Linksextremisten unterwandert". "Wenn es gegen Extremismus aller Art ist und Linksextreme nicht das Wort führen, dann bin ich dabei", sagt er in der BR-Sendung. Bei der Demo gegen rechts in München wären zwar größtenteils "anständige Leute" anwesend gewesen, jedoch kritisierte Aiwanger die Veranstaltungsleiterin, die zuvor bereits bei "Extinction Rebellion" aktiv war.
Daraufhin verteidigt Hannes Ringlstetter die Demonstrationen: "Wenn es um Protest geht, werden immer alle dabei sein." Er warf Aiwanger vor, einen "Umkehrschluss" zu ziehen: In Bezug auf die Vorwürfe, dass die Bauernproteste rechtsextremistisch infiltriert waren, sei Aiwanger "grantig" geworden und habe die Vorwürfe der Unterwanderung von Links erhoben. Ringlstetter nennt das Verhalten des bayerischen Wirtschaftsministers “eine trotzige Kind-Reaktion".